Montag, 15. September 2008

Pressenotiz - Widerrufsrecht


Gewerbliche Verkäufe bei Ebay ohne Fristangabe für einen Monat zur Widerrufsbelehrung beinhalten Abmahnpotenzial für Anwälte




In neuerer Zeit ist es öfter vorgekommen, dass Rechtsanwälte eine Abmahnwelle losgetreten haben, um ihre Mandanten vor angeblichen Wettbewerbsverzerrungen bzw. Wettbewerbsnachteilen zu schützen. Hier zum Sachverhalt: Wie allgemein bekannt ist, gibt es eine gesetzliche Widerrufsbelehrung, die aus der BGB-Informationspflichten-Verordnung hervorgeht. Dort heißt es:
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Dritte Verordnung zur Änderung der der BGB-Informationspflichten-Verordnung
vom 04. März 2008

Widerrufsbelehrung

Widerrufsrecht

Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von [zwei Wochen] 1 ohne Angabe von Gründen in Textform (z. B. Brief, Fax, E-Mail) [oder - wenn Ihnen die Sache vor Fristablauf überlassen wird durch Rücksendung der Sache] 2 widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform 3. Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs [oder der Sache] 2. Der Widerruf ist zu richten an: 4


Widerrufsfolgen

Im Falle eines wirksamen Widerrufs sind die beiderseits empfangenen Leistungen zurückzugewähren und ggf. 5 gezogene Nutzungen (z. B. Zinsen) herauszugeben. Können Sie uns die empfangene Leistung ganz oder teilweise nicht oder nur in verschlechtertem Zustand zurückgewähren, müssen Sie uns insoweit ggf. Wertersatz leisten. 6 [Bei der Überlassung von Sachen gilt dies nicht, wenn die Verschlechterung der Sache ausschließlich auf deren Prüfung - wie sie Ihnen etwa im Ladengeschäft möglich gewesen wäre - zurückzuführen ist. Im Übrigen können Sie die Pflicht zum Wertersatz für eine durch die bestimmungsgemäße Ingebrauchnahme der Sache entstandene Verschlechterung vermeiden, indem Sie die Sache nicht wie Ihr Eigentum in Gebrauch nehmen und alles unterlassen, was deren Wert beeinträchtigt. 7 Paketversandfähige Sachen sind auf unsere [Kosten und] 8 Gefahr zurückzusenden. Nicht paketversandfähige Sachen werden bei Ihnen abgeholt.] 2 Verpflichtungen zur Erstattung von Zahlungen müssen innerhalb von 30 Tagen erfüllt werden. Die Frist beginnt für Sie mit der Absendung Ihrer Widerrufserklärung [oder der Sache] 2, für uns mit deren Empfang.

Besondere Hinweise 9

Finanzierte Geschäfte AT

(Ort), (Datum), (Unterschrift des Verbrauchers) AK
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Wie aus dem obigen Text ersichtlich ist, benutzt der Gesetzestext die Form des Klammerzusatzes. Der Klammerzusatz wird hier mit arabischen Zahlen dargestellt. Nun kommt das interessante am Gesetzestext. In den Massenmedien wird kolportiert, dass der Kunde von seinem Vertrag innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen zurücktreten kann. Dies ist allgemein bekannt. Was nicht allgemein bekannt ist, insbesondere für Verkäufe, die auf der Internetplattform Ebay getätigt wurden und werden, ist Folgendes: Hier beginnt die Frist des zweiwöchigen Widerrufsrechts erst nach Erhalt einer Belehrung in Textform. Es reicht also nicht aus, laut Gesetzgeber, dass eine Widerrufsbelehrung mit zwei Wochen Rücktrittsrecht gut sichtbar auf der Verkaufsangebotsseite platziert ist, vielmehr sollte die Belehrung bevor der Verkauf getätigt werden kann dem Käufer in Textform vorliegen. Wie ist das zu bewerkstelligen? Der Gesetzgeber argumentiert, dass der Käufer bei einem Sofort-Kauf auf der Ebay Plattform nicht zwingend den Widerrufsbelehrungstext liest. Also kommt hier der Klammerzusatz 1 aus der oben genannten Widerrufsbelehrung zum tragen, der da heißt:

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1 Wird die Belehrung erst nach Vertragsschluss mitgeteilt, lautet der Klammerzusatz „einem Monat“. In diesem Fall ist auch Gestaltungshinweis 7 einschlägig, wenn der dort genannte Hinweis nicht spätestens bei Vertragsschluss in Textform erfolgt.
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Dies ist der originale Gesetzestext in der original Schriftgröße, der für einen Laien vielleicht etwas missverständlich klingt. Da also nicht davon ausgegangen werden kann, dass die Widerrufsbelehrung vor Vertragsabschluss in Textform beim Kunden vorliegt, bedeutet dies, dass jeder gewerblich handelnde Ebay-Verkäufer in seinem Widerrufsrecht statt der Formulierung „zwei Wochen“ die Formulierung „einem Monat“ im oben genannten Widerrufsrecht eintragen muss. Jeder Gewerbetreibende muss also seinen Kunden bei Ebay ein Widerrufsrecht von einem Monat einräumen. Diese Informationslücke haben sich nun viele Rechtsanwälte gut bezahlen lassen, indem sie Abmahnungen verschicken, da viele Ebay-Verkäufer ihren Kunden nur ein Widerrufsrecht von zwei Wochen einräumen. Der Gesetzgeber wollte sicherlich die Kunden mit der Informationspflichten-Verordnung schützen. Jedoch hat sich hier ein Abmahn-Hype entwickelt. Bei einer durchschnittlichen Kostennote der Rechtsanwälte von 400 – 1.000,- € sollte sich jeder Anbieter von Waren bei Ebay darüber bewusst sein. Es ist zu raten, das Widerrufsrecht entsprechend anzupassen. Dazu gibt es hier im nachfolgenden Text ein Beispiel:

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Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von EINEM MONAT ohne Angabe von Gründen in Textform (z. B. Brief, Fax, E-Mail) [oder - wenn Ihnen die Sache] vor Fristablauf überlassen wird durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs [oder der Sache]
Der Widerruf ist zu richten an: hier bitte vollständige Adresse eintragen
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Bitte nicht vergessen, dass dem Kunden eine Belehrung des Widerrufsrechtes in Textform (Email, Fax oder Brief) vorliegen muss, um die Monatsfrist des Widerrufsrechtes zu wahren. Andernfalls hat der Kunde theoretisch ein unbefristetes Rückgaberecht, da er nicht gesetzeskonform über sein Widerrufsrecht informiert wurde.


© Copyright by Bodhi 2008
Foto www.pixelio.de Gerd Altmann

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Samstag, 19. Juli 2008

Mit Garmin Fahrradnavigation der Sonne entgegen

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Ein herrlich strahlender Sonnenscheinmorgen begrüßte unser Team, als wir in den Alpen, dem Beginn unseres diesjährigen Urlaubsausflugs, angekommen waren. Meine Freundin hatte noch fantastisch riechende Butterstullen zu unserem Proviant gepackt. Mit herrlich duftendem Kaffee begannen wir unsere Alpentour.

Von den warmen Sonnenstrahlen auf unserer Haut begleitet, strampelten wir uns den Alpen-Pass hinauf. Oben angekommen, fiel mir wieder ein, worüber ich schon des Öfteren nachgedacht hatte: einen Test für Fahrradnavigationsgeräte durchzuführen. Wieder zu Hause angekommen, setzten wir unsere Idee in die Tat um. Für unseren ausgiebigen Test besorgten wir uns vier verschiedene Outdoor-Navigationsgeräte der Firma Garmin. In unsere Auswahl fielen:

- eTrex Vista HCx

- Edge 605 ( noch mit Folie auf dem Display)


- Colorado 300


- GPSMap 60CSx.



Alle vier Geräte eignen sich für Outdoor-Fun sowie zur Fahrradnavigation. Für jedes der vier Geräte gibt es als Zusatzartikel eine von Garmin eigens angebotene Fahrradhalterung. Grundsätzlich lässt sich sagen: Die Geräte sind sehr gut verarbeitet, robust und auch bei schlechter Witterung einsatzfähig.

Das Edge 605 wird von Garmin als spezieller Fahrradcomputer mit besonderen Training-Features beworben. Alle anderen Geräte sind für Wanderungen, Spaziergänge oder sonstige Outdoor-Events konzipiert. Wer sich für die technischen Details interessiert, kann sich auf den Link www.garmin.de begeben. In diesem Test möchten wir uns auf die Erfahrungswerte, die sich aus unserem Vergleichstest ergeben, beziehen. Wir haben mit Absicht keine Gerätespezifikationen genannt, da sie allseits bekannt sind und wir hier lediglich unseren subjektiven Eindruck veröffentlichen wollten.

Das GPSMap 60CSx, der Klassiker, kann durch einen SIRF-3 Empfänger und gute Navigationsmöglichkeiten punkten (auch zur See und in der Luft). Bei den anderen Geräten ist uns der Hersteller des Empfängers leider nicht bekannt. Garmin schweigt sich hierzu aus. Der Empfang war aber ebenfalls sehr gut, deutlich besser als bei älteren Geräten von Garmin. Die Satellitenortung war auch in schwierigen Gegenden ohne Probleme möglich. Die Routenplanung am PC wird durch die beiliegende Mapsource-Software und passendes Kartenmaterial ermöglicht.

Mapsource mit Topo Deutschland Karte

Hierbei müssen wir unterscheiden: zwischen einer Routenplanung, die wir am Computer durch Mausklicks durchführen, und der Routenplanung, die mit City-Navigator-Karte im Gerät erzeugt werden kann, wie wir es vom Auto gewohnt sind. Möchten wir eine Wegstrecke von A nach B zurücklegen und benutzen den City-Navigator, so berechnet die City-Navigator-Software die Strecke im Gerät. Wie beim Autonavi wird die Routenanzeige beim Straßen-Routing mit Abbiegepfeil und mit ablesbarer Straßennennung angekündigt. Bei der Navigation mit der Topo-Karte kann bisher nur per Track-Back oder per Luftlinie navigiert werden.
Alle getesteten Navis bieten zudem die Möglichkeit der Track-Führung sowie des Track-Back. So können wir die zurückgelegte Wegstrecke aufzeichnen und z.B. über Google Earth zu Hause am Computer anschauen.
Eine Routenberechnung direkt im Navi speziell für Fahrrad-, Forst- sowie Landwirtschaftswege ist bis jetzt leider mit keinem Kartenmaterial möglich.

Für die Navigation im Gelände und auf kleinen Wegen bietet Garmin die Topo-Karte für Deutschland: Eine exakt für Land-, Forst-, und Wirtschaftswege sowie Wanderwege ausgelegte Karte, mit der wir uns in unbekanntem Gelände gut fortbewegen konnten. Eine direkte Routenplanung wie beim Autonavi ist leider auch mit dieser Karte nicht möglich. Wir können jedoch am Computer eine Wegstrecke zusammenklicken und diese anschließend mit dem Fahrrad abfahren.
Die Hersteller scheinen das Problem der Routenplanung für die Nutzung von kleinen Straßen, Fahrrad-, Forst-, Land- und Wanderwegen leider noch nicht in den Griff bekommen zu haben. Also: Wer gerne, wie beim Autonavi gewohnt, Routen von A nach B auf den Fahrrad-, Forst-, Land- und Wanderwegen planen möchte, den müssen wir hier enttäuschen. Bei einer genauen Routenführung mit dem Fahrrad ist es notwendig, diese am Computer in der Mapsource-Software mit dem zugehörigen Kartenmaterial vorauszuplanen und anschließend auf das Navi zu übertragen. Dabei können über die Trackfunktion sehr genau Routen/Tracks geplant werden. Außerdem können Routen durch die Festlegung von bis zu 250 Wegpunkten genau bestimmt werden. Allerdings ist es hier leider auch mit der Straßen-Routing fähigen Citynavigator-Karte nicht möglich, das Straßenrouting einer am PC geplanten Route zu übernehmen. Die für das Straßenrouting notwendige Neuberechnung sorgt im Navi immer wieder für „Überraschungen“: Die am PC mit dem Citynavigator im Mapsource geplanten Routen werden durch die Neuberechnung im Navi teilweise verändert und verfälscht, was dann bei Fahrradtouren die Route von den geplanten kleinen Straßen auf nicht erwünschte Bundesstraßen führen kann. Es bleibt bei genauer Routenführung also wie bei der Topo-Deutschland-Karte nur die Navigation per Luftlinie von Trackpunkt oder Wegpunkt zu Wegpunkt.
Zwar bietet das Navigationsgerät die Auswahlmöglichkeit, sich mit dem Fahrrad oder einem sonstigen Fortbewegungsmittel zu bewegen. Diese Auswahl bedeutet jedoch nicht, dass sich die Navigationssoftware für die geplante Route nun spezielle Fahrrad-, Forst-, oder Wanderwege aussucht. Die Auswahl passt lediglich die Durchschnittsgeschwindigkeit und Ankunftszeiten an das von uns ausgesuchte Fortbewegungsmittel an.
Aber bei am PC gut geplanten Routen und Tracks und ein bisschen Übung stellt dies kein tatsächliches Problem dar. Die Navigation ist auf jeden Fall viel komfortabler als jede Landkarte, die früher herhalten musste, und macht das Verirren beim Outdoor-Event praktisch unmöglich, solange der Strom im Navi reicht. Die von uns zusammengestellten Routen funktionierten auf allen vier Geräten, wobei sich das Handling und die Menüführung unterscheiden. Eine gewisse Einarbeitung in die Funktion der Geräte und in die Routenplanung ist allerdings immer notwendig. In der Zukunft ist hier sicherlich mit weiteren Entwicklungen zu rechen, die die Nutzung und das Routing im Outdoor-Bereich weiter vereinfachen werden.

Das eTrex Vista HCx ist schön klein, handlich und bietet vom Preis-Leistungsverhältnis den meisten Navispaß, Kompass und Höhenmesser sind integriert. Das Edge 605 ist ein speziell für Fahrradtouren/-trainings entwickelter Fahrrad-Computer, der jetzt auch als Navigationsgerät dienen kann. Beim größten Model Edge 705 können laut Garmin zusätzlich ein Pulsmesser und ein Trittfrequenzzähler angeschlossen werden.
Das Colorado 300 besticht durch sein sehr attraktives Design, die neue Menüführung über Jog-Dial, sein großes Display und seine dreidimensionale Ansicht, gerade auch bei der Topo-Deutschland. Außerdem kann am Computer, im Gegensatz zu den anderen Geräten, direkt auf den internen Speicher zugegriffen werden und nicht nur über die Mapsource-Software. Für die normale Nutzung ist dies aber momentan nicht notwendig. Weitere bei Garmin angegebene Funktionen wie u.a. das Übertragen von Daten von Gerät zu Gerät haben wir nicht testen können.
Zu erwähnen wäre noch, dass das Edge 605 nur mit dem im Gerät eingebauten Akku betrieben werden kann. Colorado, eTrex und 60chx bieten die Möglichkeit, wieder aufladbare Batterieakkus und normale Batterien zu benutzen, die man bekanntlich jederzeit schnell auswechseln kann. Das Colorado 300 hatte bei Markteinführung leider einen Softwarebug, der die Akkulaufzeit auf wenige Stunden verminderte. Laut Garmin ist dieser jedoch inzwischen behoben worden. Alle Geräte sollten für eine Tagestour ausreichen. Dabei liegt die Stundenkapazität je nach Nutzung des Gerätes und der Displayeinstellung, laut Aussage des Herstellers, bei 15 – 25 Stunden. 10 Stunden sollten in der Praxis auf jeden Fall zu schaffen sein. Genau Infos gibt es natürlich bei www.garmin.de.
Die Displays aller Geräte waren auch bei Sonneneinstrahlung gut lesbar.

Durchweg alle vier Geräte können wir für Outdoor-Fans ohne Bedenken empfehlen. Welches Gerät dem Einzelnen gefällt, ist vor allem Geschmackssache. Wir hoffen, unser Test ist für eine Kaufentscheidung hilfreich.
Wer jetzt Lust auf eine ausgedehnte Fahrradtour hat, dem wünschen wir viel Spaß und Erfolg.

Für die Bereitstellung der Testgeräte möchten wir uns herzlich bei Garmin bedanken
und insbesondere bei Herrn Kast von Garmin und bei Herrn Dietrich von KGK, die uns freundlich und kompetent betreut haben.

© Bodhi & Johannes Voermanek

Alle Rechte vorbehalten

Montag, 30. Juni 2008

"Vom Mitarbeiter zur Führungskraft"

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von Ruth Hellmich und Johannes Voermanek

Der Mangel an guten Führungskräften wird in Fachkreisen seit Jahren immer wieder bemängelt. Es fehlt an den Schlüsselqualifikationen auch bei fachlich hoch qualifizierten Bewerbern. Den Neulingen wird spätestens in der Praxis bald bewusst, dass ihnen die so genannten Soft Skills fehlen, und allen voran die Führungskompetenz. Doch die sind dringend notwendig, wenn sie Mitarbeiter erfolgreich führen, Teams zu Spitzenleistungen motivieren und in selbstsicherer und entspannter Weise ihren Führungsalltag meistern möchten.

Schauen wir uns die Praxis einmal an. Die meisten Führungskräfte waren zuvor Fachkräfte in ihrem Bereich, oft hoch qualifiziert und haben sich fachlich bewährt. Nach einer gewissen Zeit werden sie Vorgesetzte über andere, oft sogar über ihre früheren Kollegen. Grund der Beförderung war fachliche Leistung und Erfahrung und nicht die Fähigkeit, andere Menschen zu führen. Doch das Quantum an Zeit und Energie, das eine Führungskraft in Zukunft auf den fachlichen Bereich verwenden wird, schrumpft auf einen geringen Umfang zusammen und erübrigt sich manchmal völlig.

Das Führen der Mitarbeiter hat nun Priorität. Der Betreffende hat folglich die fachlichen Aufgaben an andere abzugeben. Doch bereits hier beginnen die ersten Probleme. Die Arbeit, die sie gewohnt sind, die sie beherrschen und oft auch mögen, sollen sie delegieren? Die - nicht immer bewusste – Überzeugung, unersetzbar zu sein und die Zweifel daran, ob es ein anderer auch so gut bewerkstelligt, gesellen sich zum Spaß an der auch fachlichen Arbeit. Oft wurde auch die Fähigkeit, sinnvoll zu delegieren, einfach nicht gelernt. So wissen Mitarbeiter oft nicht, wo ihre Kompetenzen liegen, was genau zu tun ist oder bis wann und mit welcher Priorität sie etwas erledigen sollen.

Schaffen Sie als Führungskraft den Sprung nicht, die fachlichen Aufgaben für sich zu reduzieren, addieren sie sich zu den hinzugekommenen Führungsaufgaben hinzu und garantieren Ihnen ein Leben mit hoher Überstundenzahl und langfristiger Überforderung.

Es ist keine Schande, sondern oft nur ein realistisches und sachliches Erkennen, sich und anderen einzugestehen, meine Führungskompetenz ist ausbaufähig. Und es lohnt sich, für die Entfaltung dieser Fähigkeit einen professionellen Berater hinzuziehen. Stellen Sie sich vor, Sie treffen die Entscheidung, Golfspielen zu lernen oder Geigenspielen oder würden dies Ihrem Sprössling ermöglichen. Würden Sie sich eine Geige besorgen und alleine lernen oder ohne Trainer auf dem Golfplatz herumstümpern? Für die meisten wäre es wohl selbstverständlich, einen Trainer oder Lehrer zu engagieren und ihn — zumindest eine Zeitlang — regelmäßig aufzusuchen.

Doch Führungskräfte bleiben mit ihren Unsicherheiten oft allein und retten sich von einem Mitarbeitergespräch zum nächsten mit der bohrenden Gewissheit, sie könnten es oft besser machen, wenn sie nur wüssten wie. Doch lieber halten sie den Mund, vielleicht aus Angst, es könnte als Schwäche ausgelegt werden. Und Ärger haben sie ja schließlich schon genug. Sie würden sich und anderen einen Gefallen tun, wenn sie sich bewusst machten, dass wirkliche Kompetenz auf zwei Beinen steht: das eine Bein ist die Kompetenz, das andere das Wissen um die Grenzen meiner Kompetenz und wann ich einen anderen Experten hinzuziehen und weiterlernen sollte.

Etliche erfolgreiche Führungskräfte mussten sich nach langjähriger Führungstätigkeit ehrlicherweise zugeben und äußerten es unter vier Augen, dass sie sich oft hilflos gefühlt und froh gewesen seien, sich irgendwie durchgemogelt zu haben. Ob dies umso mehr für weniger Erfolgreiche gilt? Und um wie viel besser könnten sowohl die einen als auch die anderen sein, wenn sie ihre Fähigkeiten optimieren würden?

Während bis vor einigen Jahren Coaching nur in Sport und Politik verbreitet war, ist es längst kein Geheimnis mehr, dass sich zunehmend gerade Führungskräfte einen Coach leisten. Anders als beim Sport bleibt er eher unsichtbar und im Hintergrund als Vertrauensperson, Berater und Begleiter.

Innovative Unternehmen — so belegen Zahlen — investieren zunehmend mit Training und Coaching in die Qualifizierung ihrer Führungskräfte. Ob mittleres oder oberes Management, junge Führungskraft oder Erfahrenere, die positiven Effekte solcher Personalentwicklungsmaßnahmen haben sich längst in Studien erwiesen.

Was heißt eigentlich Führen, wie unterscheidet sich Führen vom Managen und wie verstehen Sie sich persönlich als Führungskraft? Wissen Sie, welches Ziel Sie verfolgen, ich meine ganz genau welches, oder ist es doch ein bisschen nebulös? Und das Team, verfolgt es dieselben Ziele und zieht an einem Strang? Welchen Führungsstil favorisieren Sie für sich? Wenden sich Ihre Mitarbeiter auch bei Problemen, Misserfolgen oder Fehlern an Sie? Die Klärung des Selbstverständnisses und der eigenen Rolle, der Stärken und Lernfelder sowie der Wirkung nach außen sind genau so wichtig wie psychologische Grundlagen und die Fähigkeit zu guter Kommunikation. Beherrschen Sie als Führungskraft die klassischen Führungsinstrumente wie Mitarbeitergespräche führen, Zielvereinbarungen treffen, Kritikgespräche führen, Aufgabenverteilen usw.? Und wenn es mal schwieriger wird und Sie mit handfesten Konflikten im Team zu tun haben, welche Werkzeuge haben Sie dann zur Verfügung, solche Herausforderungen zugunsten der Leistungsfähigkeit des Teams, des Einzelnen und des Unternehmens zu klären?

Eine gute Führungskraft hat eine Vielzahl von Methoden und Werkzeugen zur Auswahl, um ihre Führungsaufgabe gewinnbringend zu erfüllen. Die Mitarbeiter fühlen sich wertgeschätzt, schenken der Führungskraft Vertrauen und stellen ihre Arbeitsleistung gern in den Dienst des Unternehmens. Als Führungskraft behalten Sie den Überblick und können souverän das Team leiten, Konflikte frühzeitig erkennen und für ihre Deeskalation sorgen. Sie begreifen Ihre Mitarbeiter, deren Teamverhalten und die gesamte Teamdynamik besser und gewinnen mehr Gewissheit darüber, mit welchem Verhalten Sie in den unterschiedlichen Teamphasen besser Ihre wechselnden Aufgaben erfüllen können.

Genau diese Fähigkeiten sind in der Praxis gefragt. Wer konnte sich die in unseren Ausbildungsstätten schon aneignen?!

Durch Trainings und Coaching erspare ich jungen Führungskräften eine Menge Anfängerfehler. Und erfahrenere Führungskräfte profitieren von jeder Verbesserung ihrer Führungskompetenz und sichern sich eine fortwährende Aktualität ihrer Kernkompetenzen, auch wenn sie bisher etwaige Probleme oder Verbesserungswünsche nicht thematisiert sondern für sich allein durchgestanden hatten.

Interessant ist für viele Führungskräfte auch das Sichern des eigenen Status innerhalb des Unternehmens und nach außen hin. Aber wussten Sie, dass auch der Status überwiegend über Körpersprache und Stimme signalisiert und bestimmt wird? Wer es theoretisch weiß, kann es leider noch lange nicht in der Praxis zu seinem Nutzen einsetzen. Es ist nicht nur eine interessante Entdeckungsreise sondern für Ihre berufliche Karriere ein ebenso großer Gewinn, wenn Sie wissen, wie Sie wirken, wenn Sie klären, wie Sie wirken möchten und Sie im nächsten Schritt lernen, wie Sie die gewünschte Wirkung erzielen.

© Johannes Voermanek & Ruth Hellmich

Mittwoch, 11. Juni 2008

ASIENWARE ÜBER EBAY AUS ASIEN EINGEKAUFT

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Schnäppcheneinkauf oder Reinfall ?

Es war schon eine große Überraschung, als wir in der Redaktion auf den Gedanken kamen, Testeinkäufe über Ebay zu tätigen, um herauszufinden, auf welchen abenteuerlichen Wegen die Produkte nach Deutschland kommen und in welcher Verfassung sie sich befinden. Für unsere Testeinkäufe suchten wir uns mehrere Anbieter aus Asien heraus, die mindestens 98% positive Bewertungen hatten. Die Produktpalette war querbeet: angefangen von 1€-Klimbim bis zu höherwertigem Entertainment-Equipment. Durch die Bank weg wurden die Angebote nach Ebay-Richtlinien hochwertig präsentiert. Schnell fiel uns auf, dass viele Anbieter die gleichen Waren nach Europa verkaufen. Hierbei stechen besonders hervor: ein MP3-Player-Nachbau im Apple-Design und neuerdings Nachbauten des I-Phones, die unter dem Namen Hi-Phone angeboten werden. Wir suchten uns also die Artikel aus. Mit 3 Klicks hatten wir sie gekauft und schon waren wir bei der Zahlungsaufforderung. Diese ging über einen vorhandenen Paypal-Account problemlos über die Bühne. Fast alle Asienanbieter verlangen für die Zahlung einen bestätigten Paypal-Account. Leider bietet Paypal bei Auslandseinkäufen nicht die von Ebay beworbene Käuferschutzversicherung an. Gab es also Probleme mit einem Produkt, mussten wir uns mit dem Anbieter der Waren selbst auseinandersetzen. Oft werden die Produkte in einem sehr niedrigen Preissegment angeboten, durch die höhere Versandkostenpauschale jedoch sind die Produkte kein Schnäppchen mehr. Je nach Artikel variierte die Versandkostenpauschale eines Produktes von 6 € bis zu 50 €. Dass über die Versandkostenpauschale die Artikel mit subventioniert werden, möchte ich hier nur am Rande erwähnen. Nach 3 Bestätigungsmails über den Kauf und den Empfang von Ebay wurden in der Regel die Artikel vom Anbieter schnell auf die Reise nach Europa verschickt. Durch DHL-Express konnte die Ware zum Teil schon 3 Tage später in Frankfurt zur Zollabfertigung angeliefert worden sein. Leider hatten wir öfter das Pech, dass die Ware Freitagmittag in Frankfurt ankam und dort vom Zoll unbearbeitet bis Montag liegen blieb. Demnach benötigten wir selbst bei DHL-Express 7 Tage, um die Ware in unseren Händen halten zu können. Je nach Artikel berechnet der Zoll 1-10% des Warenwertes als Zollgebühr zuzüglich 19% Einfuhr-Umsatzsteuer des bezahlten Betrages, wobei die Versandkosten mit einberechnet werden.

Unter diesem Aspekt verteuerte sich das Produkt je nach Preis schon mal um 30 Prozent des in Asien bezahlten Betrages. An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass der Zoll Waren, die aus dem Ausland importiert werden, bis zu einem Wert von 22 € zolltechnisch gesehen finanziell unbehandelt einführen lässt. Dabei ist zu beachten, dass dieser Freibetrag lediglich für Produkte besteht, die von einem Händler im Ausland erworben werden. Ich muss gestehen, bei diesem geringen Freibetrag könnten Schnäppchenjägern die Gebühren für Einfuhr-Umsatzsteuer und Zoll schnell zum Hindernis werden. Manche Waren ließen wir uns mit dem EMS-Versand zukommen, wobei die Ware 10-14 Tage von Asien unterwegs nach Deutschland war. Insgesamt haben wir 40 Artikel erworben. Zum Transport können wir weiter berichten, dass alle Waren gut verpackt und ohne Beschädigung in Deutschland angekommen sind. Kein einziger Artikel ging verloren oder ist nicht geliefert worden. Das spricht für die Ebay-Asienanbieter. Zur Warenqualität mussten wir feststellen, dass wir bekamen, was wir bezahlten, will heißen: Billige Produkte waren auch billig verarbeitet. Jedoch ist die Qualität der Artikel nicht immer der angeführten Beschreibung gerecht geworden. Nun zu dem weniger erfreulichen Erfahrungsteil unseres Testeinkauf-Abenteuers: Leider wurden auf der Ebay-Plattform MP3-Player mit einer Speicherkapazität von 8 GB beworben, die allerdings diese beschriebene Speicherkapazität nicht enthielten. Sie wurde zwar von Windwos XP mit 8 GB angezeigt, aber tatsächlich stellten wir bei unserer differenzierten Untersuchung der MP3-Player fest, dass nur Flash-Bausteine mit einer Speicherkapazität von 2 GB im Player eingelötet waren. Bildlich gesprochen tanken wir an der Tankstelle 60 Liter Diesel und bezahlen selbstverständlich dafür. Auf der Zapfsäule erscheint auch die getankte Gesamtliterangabe. Bei einer Kontrolle stellen wir jedoch fest, dass sich nur 20 Liter im Tank befinden. Wie würden wir uns in diesem Fall verhalten? Hier ist also Vorsicht geboten! Nach diesem erstaunlichen Fund haben wir die Pressestelle von Ebay mit dem bestehenden Konflikt konfrontiert. Ebay versprach uns, durch die Pressesprecherin Frau Maike Fuest der Sache nachzugehen und uns über den Ausgang zu informieren. Leider jedoch hat sich Ebay bei uns bis heute nicht gemeldet, um uns mitzuteilen, wie Ebay sich in dieser Angelegenheit verhält.

Dazu wäre ein Urteil des Bundesgerichtshofes in Karlsruhe ganz interessant (AZ: iZR73/05 vom 30. April diesen Jahres). Der Bundesgerichtshof erklärt hier ausdrücklich: „Auch wenn das Auktionshaus nicht Anbieter von gefälschten Produkten ist, ist das Internetauktionshaus dazu verpflichtet, technisch machbare und zumutbare Maßnahmen zu ergreifen, damit erst gar nicht gefälschte Ware auf der Plattform verkauft werden kann.“ Der BGH fügt seinem Urteil hinzu, dass das Auktionshaus unverzüglich Plagiatsangebote sperren sollte, sobald das Auktionshaus auf derartige Angebote hingewiesen wurde. Im vorliegen Fall handelte es sich um Verletzungen von Markenrechten, die sich aus dem Verkauf von Plagiaten der Marke Rolex (Uhren) ergaben.

In unserem recherchierten Fall kam es noch schlimmer: Der Verkäufer der gefälschten MP3-Player wurde von uns darüber informiert, dass er gefälschte Ware verkauft. Er aber hat den Kauf nicht eingestellt und bietet weiterhin gefälschte MP3-Player an. Außerdem wurden die Player mit einem Marken-NAND-Flash-Baustein der Marke Samsung angeboten. Wir jedoch mussten nach eingehender Überprüfung feststellen, dass keine Markenbausteine von Samsung in dem Player eingebaut waren. Ausdrücklich möchte ich den Verkäufer erwähnen: „Sumatara“ treibt also nach wie vor sein Unwesen auf Ebay. Doch wie alle Dinge hat auch diese Münze 2 Seiten. Ein anderer Verkäufer, der ebenfalls, vermutlich ohne sein Wissen, von seinem Lieferanten getäuscht worden ist, hat nach unserem Hinweis auf die Fälschung seiner angebotenen MP3-Player sein gesamtes Angebot auf Ebay gelöscht. Mit original Samsung NAND-Chip und original Philips Radio-Chip hatte er seine Ware beworben und immerhin zu diesem Zeitpunkt schon 14120 erfolgreiche Transaktionen durchgeführt! Soviel Offenheit und Transparenz hätte ich hier nicht erwartet! „Buy4less_uk“ ist deshalb von uns absolut zu empfehlen. Um dem Leser eine Orientierung zu geben, führen wir hier die von uns getesteten Anbieter für Asienware auf.

- „useek“

mit:

5424


Transaktionen

- „v-mall88“

mit:

8368


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- „wuchuuu“

mit:

2297


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- „lunio11“

mit:

140


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- „ubidbid“

mit:

6775


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- „itstore07“

mit:

6115


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- „jasmine_chine“

mit:

277


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- „applebigpie“

mit:

900


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- „buy4less_uk“

mit:

14120


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- „sumatara“

mit:

9196


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Fazit unseres Tests: Wo Licht ist, ist auch Schatten. Wer ein Schnäppchen machen will, kann genauso gut bei einem deutschen Ebay-Anbieter dasselbe Produkt erwerben. Jeder Käufer hat in Deutschland die Möglichkeit das Fernabsatzgesetz in Anspruch zu nehmen, er kann also die Ware innerhalb von 14 Tagen nach Prüfung zurücksenden. Dadurch werden die gegenseitig erbrachten Leistungen zurückgewährt. Auch sollten wir die 2 Jahre Gewährleistung auf in Deutschland erworbene Produkte nicht außer Acht lassen. Denn selbstverständlich werden diese von Waren-Anbietern aus Asien bei Ebay nicht angeboten. Wer jedoch gerne Abenteuerlust verspürt und der englischen Sprache mächtig ist, kann sicherlich die eine oder andere Schnäppchen-Ware von Ebay-Asienanbietern erwerben, bevor sie in Deutschland am Markt erhältlich ist.






* Am 12.06.2008 hat sich Frau Fuest, von der Pressestelle Ebay, zu unserer schriftlichen Anfrage telefonisch geäußert, die ich hier sinngemäß zusammenfasse:
Erste Schritte sind gegen den/die Verkäufer unternommen.
Schriftlich und inhaltlich kann ich mich nicht konkret zu den eingeleiteten Maßnahmen äußern.
Ebay verfügt aber über verschiedene Maßnahmen um auf einen auffälligen Verkäufer zu reagieren. Dazu gehören:
Die Möglichkeit das Handelsvolumen zu beschränken.
Die Angebote des Kunden in der Suche von Ebay an das Ende der angezeigten Artikel zu setzen.
Der Verkäufer kann dazu gezwungen werden Paypal als eine mögliche Zahlungsmethode anzubieten.
Außerdem kann, als letzte Maßnahme, der Account natürlich gekündigt werden.
Ebay wird erst durch negative Bewertungen und/oder Beschwerden/Informationen von Kunden aufmerksam und tritt in Aktion.
Ebay recherchiert nicht selber aktiv nach *schwarzen Schafen*.
Der Ebaykäuferschutz tritt auch bei Überseetransaktionen, die über Paypal abgewickelt werden in Kraft.“

** Unser Kommentar dazu: Wir finden, dass wir unerwartet lange auf eine Antwort warten mussten, die man uns dann auch nur mündlich geben wollte. Die Änderung eines Accounts die tatsächlich durch Maßnahmen von Ebay vollzogen wurde, ist somit für uns nicht nachprüfbar. Die Frage bleibt offen in wie weit ein potentieller Käufer schon durch die Plattform „Ebay“ bei einem Einkauf in Übersee geschützt ist. Die Rechtsabteilung von Ebay recherchiert selber nicht aktiv gegen „schwarze Schafe“. Ebay greift nur aufgrund von schlechten Bewertungen oder bei direkten Informationen/Beschwerden von Kunden ein. Da der „normale“ Käuferschutz bei Ebay nicht mehr existiert, raten wir jedem solche Transaktionen über Paypal abzuwickeln. Nur bei dieser Zahlungsweise haben Sie einen Käuferschutz und können sich im Schadensfall an Ebay wenden.


© Bodhi + A.Wolff 2008

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Rechte vorbehalten

Montag, 12. Mai 2008

Test: Nanoxx 9500 HD - Ein neuer Stern am Festplatten-HD-TV-Receiver Himmel?


Nanoxx 9500 HD
Ein neuer Stern am Festplatten-HD-TV-Receiver Himmel?



Voller Vorfreude begrüßte ich den Briefträger, endlich war er da, der Nanoxx 9500HD Receiver.
Ich ließ alles stehen und liegen und öffnete sofort den Karton, hatte ich doch schon viel Gutes über Nanoxx Receiver gehört. Zum Vorschein kam ein kleiner, kompakter Receiver in schlichtem Design.
Ruck, zuck, hatte ich ihn angeschlossen (HDMI Kabel liegt sogar gleich mit dabei!), und schon fing er an zu booten. Die Fernbedienung liegt gut in der Hand- ist praktisch und von der Qualität o.k.

Nachdem das Nanoxx Startbild vom Bildschirm verschwunden war und das Menu aufleuchtete, war dann erst einmal Ende. Aber nein, die Kiste war nicht abgestürzt, wie so manch anderer Receiver – nein, zum Glück konnte da die Bedienungsanleitung weiterhelfen. Zu aller erst muss bei diesem Receiver die Satelliten-Einstellung gewählt und das Antennen Setting eingestellt werden – sonst geht da gar nichts weiter. Ist aber eigentlich kein Problem, das Menu ist recht einfach zu verstehen, und in der Anleitung ist für die nötigen Starteinstellungen alles erklärt. Und wer schon mit ein paar anderen Receivern gespielt hat, kommt mit dem Nanoxx recht gut klar.
Wer sich allerdings noch nie mit einem Receiver beschäftigt hat und technisch auch wenig Vorbildung hat oder ein völliger Anfänger im Satreceiver-Handling ist, Astra, DiSEqC, EPG, USB 2.0 und dergleichen noch nie gehört hat, der wird sicherlich eine Zeitlang brauchen sich zurecht zu finden.
Die Anleitung ist, wie bei den meisten modernen Geräten, für uns ungeduldige Try & Error User gerade noch akzeptabel. Für den Anfänger wird dies aber zum Problem werden, denn es werden nur die anfänglichen Grundeinstellungen erklärt, aber bei weiterführenden Fragen ist die Anleitung, wie heute leider sehr oft, unvollständig und in ihrer Logik teilweise schwer verständlich. Die Aufnahme-Programmierung über EPG, Timeshift und sehr vieles andere wird z. B. fast gar nicht erklärt – was die Nutzung für den Laien leider nahezu unmöglich gestaltet. Eine Hotline-Nummer ist auf der Seite www.nanoxx.info leider auch nicht zu finden – hier sollte dringend nachgebessert werden.

Nun zurück zum Gerät: Nach einem mega-schnellen Suchlauf hatte die Kiste Astra und Hotbird erfolgreich abgegrast, und schon konnte es losgehen. Die Empfangsleistung des Gerätes ist wirklich gut und er verfügt über eine innovativen, bei anderen Receivern noch recht seltenen Blind Scan. So können bei Bedarf nicht nur nur die Sender, die mit breitbandigen MCPC-Paketen übertragen werden, sondern auch jene mit extrem schmalen SCPC-Signalen gefunden werden. Für die alltägliche Nutzung des Receivers ist dies aber derzeit nicht nötig.

Ein paar Minuten später, die Sendersuche ist zu Ende, - die ersten Bilder gelangten per HDMI Kabel auf den LCD TV. Noch schnell im Menu die Einstellungen auf dem Fernseher anpassen von 576P auf 720P, aber hier ein kleiner Schock – leider war das Umschalten der Bildauflösung nicht möglich – da gab es nur 576P. Also wieder die Anleitung zur Hand genommen, und hin und hergeblättert…. Nach mehr oder weniger erfolglosem Nachlesen und anschließender Untersuchung des Gerätes wurden wir fündig. Der Schiebschalter neben der HDMI Buchse auf der Rückseite des Gerätes war das Problem. Der Schalter muss von SD auf HD gestellt werden, wenn man den Receiver über HDMI Kabel mit einer höheren Auflösung mit dem TV verbinden möchte.
Zwar bootet der Nanoxx nach dem Umschalten erst einmal neu, und die Sendersuche musste für diese Einstellung nochmals durchgeführt werden, aber das ist alles kein wirkliches Problem.
Nun kann man easy im Menu 720P und 1080i auswählen, und tatsächlich, das Bild wurde nochmals deutlich schärfer. Leider ist im HD Modus die Bildübertragung an den Scartausgängen deaktiviert, von daher sind Aufnahmen auf ein am Scartanschluss angeschlossenes Aufnahmegerät so nicht möglich – da hilft im Zweifelsfall nur wieder Umschalten auf den SD Modus auf Kosten der Bildqualität.

Jetzt endlich ging es also wirklich los - WOW – das Bild vom Astra HD Testkanal über HDMI in HD-TV Format ist der Hammer – sehr hoch aufgelöst, scharf, kontrastreich und sehr angenehm anzuschauen – das macht richtig Freude – nur bei schnellen Schwenks gibt es noch manchmal kleinste Fehler, aber das Bild ist echt cool – da kann man nur sagen: HD-TV ist wirklich eine Mega-Verbesserung, insbesondere, wenn man einen großen Flach-TV hat. Wer kennt nicht den Ärger über verschwommene Bilder, die Artefakte bei niedriger Bitrate, die schlechte Mpeg-Fehlerkorrektur… da kann einem der ganze Fußballnachmittag vergehen …. .
Aber mit dem Hammer HD-TV Bild kam dann auch wieder der Frust - wo gibt es denn eigentlich bis jetzt freie HD-TV Kanäle? Leider blieb die Suche wie immer erfolglos bis auf die zwei Testkanäle war wieder mal nichts zu finden. Die HD Sender von Pro7 und Sat1 waren, wie meistens, nicht am Senden. Wir sind wohl der Zeit noch etwas voraus, oder man investiert das Geld, um HD-TV Pay-TV Kanäle zu abonnieren…. Zukunftsweisend ist der Receiver mit zwei CI-Slots ausgestattet und verfügt zudem über einen Kartenleser für die Verschlüsselungssysteme Conax, X-Crypt, DG-Crypt, Firecrypt und Crypton.

Das Programm-Menu des Receivers ist gut programmiert, so lassen sich zum Beispiel die Programme nach Transpondern, Anbietern oder Frequenz sortiert oder HD-TV Kanäle extra anzeigen.

Beim Umschalten auf die üblichen Nicht-HD-TV Programme wie 1. Programm, dann 2. oder die Privaten…. – kommt es, wie es kommen musste, dass Bild ist schon lange nicht mehr so brillant. Wobei dies hier natürlich an der niedrigeren Bitrate und dem für die Übertragung verwendeten Mpeg2 Codec liegt und nicht am Receiver. Auch bei den normalen nicht Nicht-HD-TV Sendern ist das Bild des Nanoxx immer noch recht scharf und deutlich besser als bei vielen anderen Receivern am Markt. Der Anschluss in hoher Auflösung über Hdmi am TV wirkt sich auch hier positiv aus, doch das eigentliche Plus des Receivers, HD-TV, wird für viele sicherlich erst richtig interessant, wenn mehr und mehr Channels in diesem Format senden werden.

Im weiteren Test haben wir die Anforderungen gesteigert. Mal ein bisschen Hardcore-Zapping und Rumspringen im Menu. Aber der Receiver hält stand, die Firmware macht beim Zappen einen recht soliden Eindruck. Die Umschaltzeiten sind recht schnell, die Features für einen modernen Receiver ordentlich – Programmspeicherplätze ohne Ende (10.000) DiSEqC 1.1 und 1.2, Mosaik Modus 2x3 (leider etwas langsam), eine wirklich gute Zoomfunktion, übersichtliches EPG und Multi EPG, Bildschirm-Text, Sleep-Funktion - alles funktioniert gut und macht einen ausgereiften Eindruck. Positiv aufgefallen ist sind die Infos des EPG, so lassen sich hier neben den reinen Programm-Informationen auch Informationen über den laufenden Stream, wie Codec, Transponder, Frequenz, Auflösung, Tonspur anzeigen.
Das Editieren der Senderlisten und das Anlegen von Favoriten ist mit dem im Gerät eingebauten Editor ebenfalls möglich – dauert aber natürlich seine Zeit. Auf der Website www.Nanoxx.info läst sich zusätzlich auch ein Software Senderlisten-Editor herunterladen. Fertigen Senderlisten zum Download konnten wir nicht finden.
Auch an Anschlüssen wurde nicht gespart: Neben einem HDMI-1.2-Ausgang und der Ethernetschnittstelle verfügt der NanoXX 9500 HD auf der Rückseite über alle gängigen Anschlüsse. Dazu gehören sowohl die RS-232-Schnittstelle für den Datenaustausch mit anderen Geräten (wohl in der Praxis eher selten benötigt) als auch ein USB-2.0-Anschluss für den Anschluss einer externen USB-Festplatte oder eines USB-Sticks. Neben zwei digitalen Audioausgängen (optisch + koaxial) hat der Receiver noch einen analogen Audioausgang. Zwei Scart-Anschlüsse, eine S-Video-Schnittstelle sowie ein YPbPr-Ausgang für den Anschluss an einen Beamer vervollständigen die Anschlussmöglichkeiten.



Soweit ist der Nanoxx 9500HD im Test als reiner HD-TV Receiver ein gutes Gerät, aber bei einem modernen Receiver mit Festplattenanschluss für circa 340,- Euro Ladenpreis sollte man dies auch erwarten können.

Jetzt kommen wir aber zu den eigentlich interessanten Features des Nanoxx – das Aufnehmen, Timeshift und den Netzwerkanschluss, und damit auch zu den im Test aufgetretenen Problemen.
Der Nanoxx verfügt, wie bereits erwähnt, über eine USB 2.0 Schnittstelle zum Anschluss einer externen USB-Festplatte (laut Bedienungsanleitung soll es den 9500HD auch mit optionalem SATA Anschluss geben – unser Testgerät hatte diesen nicht).
Nach dem Formatieren der externen Festplatte (wird nicht mitgeliefert) an einem Windowsrechner mit leider nur Fat32 wird die Festplatte vom Nanoxx problemlos erkannt. Plug and Play ist auch ohne Reboot möglich, manchmal mussten wir die Festplatte aber mehrmals einstecken, bis sie erkannt wurde.

Das Aufnehmen von Filmen auf die Festplatte mit Direktstart über die Aufnahmetaste funktioniert problemlos. Auch Timeshift ist möglich und normalerweise über eine einzige Taste auch sehr komfortabel zu benutzen. Leider fiel diese Funktion während des Testbetriebes plötzlich aus und war auch mit einem Firmware Update von uns nicht wieder zum Leben zu erwecken – anscheinend wurde die Festplatte im Timeshift Modus vom Receiver nicht richtig erkannt. Ansonsten konnte normal auf die HDD oder einen angeschlossenen 8Gb USB-Stick zugegriffen werden.


Die Aufnahmen über Timer funktionierten einwandfrei. Die Timeraufnahmen können problemlos über das MultiEPG durch einfaches anklicken der Filminformationen programmiert werden. Wichtig ist hier, die Einstellung des Timers von Channel Wechsel auf Once (einmalige Aufnahme) umzustellen, da sonst die Aufnahme nicht anläuft. Dummerweise ist auch hier die Bedienungsanleitung für einen Anfänger absolut unzureichend. Die Aufnahmen funktionieren auch aus dem Standby-Betrieb. Vermisst haben wir hier nur die Möglichkeit, auf dem Display des Receivers sehen zu können, ob gerade eine Aufnahme stattfindet.
Das Anschauen von aufgenommen Filmen sowie das Vor- und Zurückspulen funktionierte auch während einer laufenden Aufnahme 1a. Leider ermöglicht die Firmware bis her nur das schnelle Vor- (16x)/Rückspulen (8x) und nicht das Springen von mehreren Minuten Abschnitten, wie es beim Überspringen von Werbung sehr angenehm ist.
Das Schauen von anderen Programmen auf demselben Transponder während einer Aufnahme ist ebenfalls problemlos – schön ist hier, dass sich die möglichen Sender optisch von den anderen abheben. Es ist auch kein Ruckeln oder vermehrte Bildstörungen zu sehen. Die Bildqualität der Aufnahme entspricht 1zu 1 dem Original. So weit, so gut –leider kam es vor, dass nach einigem Hin- und Herschalten im Receivermenu plötzlich einige auf der HDD aufgenommenen Filme nicht mehr abgespielt werden konnten. Die Dateien wurden zwar angezeigt, aber der Mediaplayer des Receivers konnte sie nicht mehr richtig öffnen. Eine spätere Überprüfung am PC zeigte, dass sich die Filme noch auf der Festplatte befanden, der Receiver sie aber aus unerklärlichen Gründen nicht mehr anspielen konnte.
Die Funktionen wie Timeshift und die Aufnahme von Filmen sind mit den Nanoxx in HD-TV Qualität (wenn der Sender HDTV sendet) normalerweise sehr gut und einfach machbar, nur leider scheint selbst die neuste Firmware noch einige Fehler zu haben und im Bereich der Festplatten-Nutzung noch nicht sehr stabil zu laufen. Dies liegt vielleicht daran, dass hier nicht auf das Know-how des sehr gut getesteten Nanoxx 9400 zurück gegriffen werden konnte, da dieses Modell keine ext. Festplatte unterstützt. Bei der Firmware muss unserem Eindruck nach dringend nachgebessert werden. Ein bisschen gewöhnungsbedürftig war für uns, dass der Nanoxx, wenn keine Timeraufnahme programmiert ist, um aus dem Standby Betrieb wieder in den Betriebsmodus zu schalten, jedes Mal neu bootet, was einige Sekunden benötigt und unsere Geduld doch etwas auf die Probe stellte.

Nun kommen wir in die Abteilung für die fortgeschrittenen User, die mehr wollen als einfach nur TV schauen und Filme aufnehmen.
Von Seiten des Herstellers wurde uns versichert, dass die Firmware in Zukunft weiter verbessert werden soll. Es gibt die Möglichkeit, die neusten Firmware Versionen per PC aus dem Internet zu laden und dann direkt über einen USB-Stick sehr komfortabel auf den Receiver zu flashen, oder sie noch einfacher direkt mit dem Receiver downzuloaden.
Dazu betrachten wir nun die Netzwerkschnittstelle auf der Rückseite des Receivers. Nach Einbindung des Receivers in ein Netzwerk mit Router und Internetzugang, der Konfiguration des Gateways, der IP-Adresse und DNS Servers über das interne Menu kann erfolgreich mit dem Receiver über den vorhandenen FTP-Client auf die Nanoxx Internetseite gelangt werden, und der Download eines Firmware-Updates ist möglich. Auch das anschließend durchgeführte Firmware-Update an unserem Testreceiver erfolgte erfreulich problemlos. Download der Datei auf die Festplatte/USB Stick – dann Update über Fernbedienung starten – dann Reboot, und zu unserer großen Überraschung sind alle Einstellungen wie Senderlisten, IP-Adresse usw. erhalten geblieben.
Neben des Anwählens des Nanoxx-Servers im Internet ist es möglich, auch einen eigenen FTP-Server einzutragen und von dort Files herunter auf die angeschlosse USB-Festplatte zu laden, sofern das Dateiformat vom Nanoxx unterstützt wird.
Mehr aber auch nicht. Das war es, was die augenblickliche Funktionalität der Netzwerkschnittstelle des Nanoxx zu bieten hat.
Die von uns gehegte Hoffnung wurde hier nicht erfüllt. So ist es weder möglich mit dem Nanoxx Receiver per Netzwerk auf einen PC zu zu greifen, noch ist es umgekehrt möglich per PC auf den Nanoxx oder die aufgenommenen Filme und Dateien auf der USB-Festplatte zu zugreifen.
Was das angeht, fällt er deutlich ab gegenüber Receivern mit Linux Betriebssystem, wie z.B. Dreambox. Die Netzwerkschnittstelle lässt sich aus unserer Sicht mit der augenblicklichen Firmware lediglich für weitere Firmwareupdates sinnvoll nutzen.

Aufgrund der externen USB-Festplatten Lösung am Nanoxx ist dies aber noch zu verschmerzen. Denn es gibt die Möglichkeit, die Festplatte vom Nanoxx abzuziehen und direkt an den PC anzuschließen. Nun kann man die Filme von der Festplatte auf den Computer kopieren und dort weiterbearbeiten. Dazu später noch etwas mehr.
Natürlich wollten wir wissen, ob dies auch anders herum geht, und haben Filme, mp3 Musikdateien und auch Fotodateien auf die Festpatte kopiert, um sie später mit dem Nanoxx auf dem TV abzuspielen.
Auf der Festplatte befindliche Dateien können bei angeschlossener Festplatte über das Menu im NANOXX 9500HD ähnlich wie im Windows Explorer einfach angewählt werden.
Ausgewählte Jpg Bilddateien können mit dem Nanoxx 9500 in einer Art Slideshow auf dem TV in guter Qualität dargestellt werden.
Der integrierte Medienplayer, der auch die mp3 Dateien abspielt, ist recht simpel. So konnte der Receiver zwar die meisten Mp3 Dateien in unserem Test abspielen, aber das Spulen und Steppen funktionierte nicht immer richtig.
Beim Abspielen von Videodateien war das Ergebnis leider auch nicht wirklich zufriedenstellend. Zwar kann der Nanoxx neben mpg Dateien viele Video-Dateiformate abspielen, wie auch divx, xvid, mp4 und H.264 Files (nach Umbenennen der Endung auf avi), aber leider war hier der Ton meist nicht synchron und die Geschwindigkeit war teilweise falsch. Nun müssen wir hier aber fairer Weise auch anmerken, dass uns im Augenblick kein Receiver bekannt ist, der solche Anforderungen wirklich zufriedenstellend meistern kann, und in dieser Preisklasse sowieso nicht.

Wie versprochen kommen wir nun nochmals kurz auf die vom Nanoxx aufgenommenen Videodateien zurück. Die Dateien werden auf der Festplatte in Ordnern abgelegt. Die Dateien mit der Endung tpr enthalten die Videoaufnahmen. Filmaufnahmen, die nicht im HD-TV Format aufgenommen wurden, lassen sich recht problemlos auf dem PC anschauen und auch weiterverarbeiten. Die aufgenommenen HD-TV Filme im Codec H.264 haben ebenfalls die Endung tpr, sind also von außen nicht zu unterscheiden, haben jedoch anscheinend eine Verschlüsselung. Das Anschauen mit einem Softwareplayer wie z. B. VLC-Player, WM oder Zoom-Player auf dem PC war nicht möglich. Das testweise Weiterverarbeiten wie z.B. das Schneiden mit Software gelang uns ebenfalls nicht. Wir bekamen immer Fehlermeldungen, Datei/Codec unbekannt. Ob sich dieses Problem in Zukunft lösen lassen wird, können wir hier nicht beantworten.

Weiterhin fällt auf , dass der Receiver bis auf das Gehäuse-Design doch sehr, sehr stark an den Vantage HD 7100 HDTV Receiver erinnert. Aber solch extreme Ähnlichkeiten (Clones) sind ja in der Sat-Receiver Vermarktung gang und gäbe. So werden ja immer wieder Geräte mit unterschiedlichen Namen auf den Markt gebracht, die aber in ihrer Firmware und Hardware identisch sind.

Fazit: Als reiner HD-TV Receiver ist der Nanoxx 9500HD zu empfehlen. Er ist schnell, er ist klein, er hat ein gutes Bild, aber ein Multimedia-Talent ist er nicht. Der Nanoxx ist in seiner Flexibilität und Funktionsvielfalt bei weitem nicht mit einer Dreambox oder anderen Linux Receivern zu vergleichen, hat aber dafür HD-TV und ist, wenn man es erst mal begriffen hat, auch recht einfach zu bedienen.

Das Konzept und die Hardware des Receivers, mit HD-TV sowie Ci-Slots und der Anschlussmöglichkeit einer externen USB Festplatte haben einen guten Eindruck gemacht, von daher besteht die Hoffnung, dass mit weiteren Firmware Verbesserungen ein wirklich stabiles Handling der Aufnahme- und Timeshift-Funktionen realisiert werden kann. Eventuell lassen sich auf diese Weise auch weitere Netzwerkfunktionen integrieren. Wir sind gespannt.


Technische Daten:
Vertrieb, MatriXX Systems GmbH, Industriestraße 2, 65835 Liederbach
Ausstattung:
Kartenleser 2 Slots CAS, Conax, XCrypt, DGCrypt, Crypton, Firecrypt
Common Interface 2 Slots PCMCIA, DVB CI
USB Anschluss 1.x 2.0
SCART 2.x
RCA 1x Video, 2x Audio
RS232 Anschluss 1.x
S/ PDIF optisch
Tuner IEC169, F-Stecker, weiblich
Polarisation 13/18V [max. 400 mA]
22KHz Ton +/- 4KHz
Amplitute 0,8V, +/- 0,2V
BlindScan 5,4,3,2,1 MHz Schritte
Kanalspeicher 10 000 Kanäle
Mosaik 2x2, 3x3 Bilder
PIG Bild und Ton im Menü
Unicable wird unterstützt






© J. Voermanek / Bodhi 2008

Alle Rechte vorbehalten

Mittwoch, 7. Mai 2008

Im Test: High-End portable Kopfhörerverstärker

Verstärkertest für Kopfhörer
07.05.2008
von Bodhi



Heute kamen sie nun ins Haus, unsere Testkandidaten. Der Hornet von Ray Samuels Audio in den USA, der iQube aus den Niederlanden und der Microshar 107, ebenfalls aus den USA. Die Verarbeitung der 3 Testkandidaten ist sehr solide und gut gelungen.

Microshar 107
Die Designs sind ansprechend, den Microshar schmückt eine Hartplastikhülle mit zwei kleinen Klinkenöffnungen für in- und out, ein Potenziometer zur Lautstärkeregelung sowie eine Möglichkeit, die zwei mitgelieferten Nickel-Metall-Hybrid Batterien von jeweils 1,2 V mit kraftvollem Strom zu versorgen. Nun zum Sound: Die Höhen kommen transparent und der Bass druckvoll daher. Es lassen sich hochohmige sowie niedrigohmige Kopfhörer betreiben. Laut Hersteller soll eine volle Ladung Benzin für 100 Stunden druckvolle Musik reichen, dies ist uns im Test jedoch nicht gelungen. Der Preis hat uns allerdings überzeugt, so dass wir diesen kleinen Mangel verschmerzen können. Er liegt so um die 80 $ netto plus Einfuhrumsatzsteuer und Zoll. Dieser Posten schlägt mit ungefähr 21 % zusätzlich zu Buche. Die Ein- und Ausgänge der Klinkenverbindungen sind mit kleinen Klinkensteckern zu benutzen. Einen Apple-Ipod oder Iriver oder andere Player-Anbieter lassen sich damit musikalisch gut befeuern. Es ließe sich natürlich noch unendlich viel geistiges Füllmaterial für diesen Test kreieren, doch das lasse ich jetzt lieber, damit wir uns auf das Wesentliche konzentrieren können.










Hornet
Kommen wir nun zu dem Hornet von Ray Samuel. Die Verarbeitung ist sehr solide, kommt mit einem wertigen Aluminiumgehäuse daher, zwei wiederaufladbaren Akkus inklusive einem Netzgerät, um die beinhalteten Akkus ohne Wechsel wieder zu füllen runden das Zubehör ab. Zum Aufladen sind zwei 9V-Batterie-Blöcke inklusive. Auf der Rückseite des Hornet befindet sich die Möglichkeit den Gain auf 3 Ebenen zu verstellen: in mittel, hoch und niedrig, jeweils angepasst an den benutzten Kopfhörer. Den Verstärker gibt es in den unterschiedlichsten Farbvariationen. Hierbei wird Schwarz als Standard benutzt, andere Farben kosten Aufpreis. Ray Samuel benutzt auch zwei kleine Klinken Ein- und Ausgänge, sehr wertige Qualität, einen gut zu bedienenden Lautstärkeregler, der für viele Anwenderbewegungen ausgelegt wurde. Auf der vorderen Platine gibt es einen niedlichen Ein- und Ausschalter, der sich mit rotem Licht – eingeschaltet – meldet. Nun zum Klang: Wer gerne Rockmusik, Techno oder bassbetonte Musik hört, ist hier goldrichtig. Alle Frequenzen kommen sehr transparent und druckvoll rüber, wirken nicht überlagernd oder nervig. Die Stereobühne wird sehr gut abgebildet. Leider ist der Preis auch entsprechend: 400 stolze Dollar plus Einfuhrsteuer und Zoll sind für das Teil zu berappen. Wer jedoch einen qualitativ hochwertigen Kopfhörerverstärker benutzen möchte, trifft mit dem Hornet ins Schwarze. Die Größe entspricht in etwa zwei Streichholzschachteln. Lässt sich also gut in der Tasche verstauen. Wer jetzt das nötige Kleingeld hat, für den ist der Hornet die richtige Wahl. Genaue Maße und Optik bitte den Bildern entnehmen.
















iQube

Nun zum iQube aus Holland. Sehr gut verarbeitete Qualität in einem druckvollen Aluminium-Guss-Gehäuse. Ideal für Klassik-Musik und differenzierte Frequenzen geeignet. Zwei Klinken Ein- und Ausgänge sowie eine Gain-Regelung machen den iQube sehr interessant. Der Preis jedoch scheint abschreckend zu sein. 400 stolze Euro verlangt der Hersteller für sein Gerät. Die Basswiedergabe ist leider etwas flach geraten. Andererseits ist die Technik sehr aufwendig und umfangreich eingesetzt worden. Modernste SMD-Technik mit innovativen Schaltungen erklären, warum das Gerät eines der teuersten im Test ist. Wer jedoch auf Design, gutes Aussehen wert legt, der ist mit dem iQube gut beraten.








Fazit:
Alle drei zusammen genommen erreichen die Ziellinie ohne Probleme, wobei der Hornet als erster durchs Ziel läuft, als zweiter und kostengünstiger der Microshar dicht gefolgt vom iQube für Klassikliebhaber. Wobei der hohe Preis für den dritten Platz ausschlaggebend ist

© Bodhi2008