Samstag, 6. November 2010

Not Killing for Food

Was waren das noch für Zeiten? Rahmschnitzel mit Champignons oder unser geliebtes Steak. Das Wiener Schnitzel dürfen wir auch nicht vergessen. Mhhhh, lecker. Doch dann kam der Schock. BSE.
Der Rinderwahnsinn. Jetzt schauten wir uns nach Alternativen um. Biofleisch sollte es sein. Am besten Biogeflügel. So war unser Gewissen beruhigt und wir konnten wieder nach Herzenslust schlemmen. Denkste. Mittlerweile werden in Deutschland Hennen gezüchtet, die exakt auf den Verbraucher abgestimmt sind. In Norddeutschland gibt es eine Firma, bei der können wir wie in einem Supermarkt unsere Wunschhenne zusammensetzen lassen. Wir können Hennen ordern, die weiße Eier legen, oder braune Eier, kleine oder dicke Schalen haben, kleine oder dicke Eier ablegen. Eine optimierte Henne haut im Schnitt so 250 Eier im Jahr raus, die eigentlich Küken werden sollten. Hennen werden mit Hähnen gekreuzt und die Küken werden in die ganze Welt verschickt. Das ganze wird jetzt „Muttertiere“ genannt. Diese so genannten Muttertiere werden auch an Biohöfe geliefert. Schließlich möchte auch der Biogeflügelzüchter den maximalen Ertrag erzielen. Er kreuzt dann wieder Henne mit Hahn, also den Muttertieren, und erzeugt Tausende neue Hennen. Auf deren Eier kommt sofort der Stempel Bio-Ei und der Verbraucher glaubt, er kauft im Bioladen oder im Supermarkt ein Bio-Ei. Leider wird hier der Verbraucher getäuscht. Nur etwas mehr Freilauf der Hühner, dafür aber eine Turbohenne, exakt gezüchtet nach Wunsch, heißt noch lange nicht BIO. Nachdem die Henne ihre Ertragsleistung in Turbozeit erbracht hat, landet sie im Suppentopf. Schönes Hühnerleben. Geboren, um zu sterben.
Ach ja, was passiert eigentlich mit den Küken, die keine Hennen sind? Ganz einfach: Sie werden lebend vergast oder landen im Schredder, natürlich auch lebend. Es gibt Spezialisten aus Asien, die in kürzester Zeit herausfinden können, ob ein Küken eine Henne oder ein Hahn ist. Zu Tausenden, nur weil es nicht das gewinnbringende Geschlecht ist, werden diese Küken umgebracht. Einzig damit wir unser Frühstücksei, bei herrlicher Sonne und Landschaftsidylle genießen können. Damit der Kuchen gut schmeckt und der Pfannkuchen gelingt, töten wir Tiere, um unsere eigene Fresssucht zu befriedigen. Ob das die Natur so gewollt hat?

Als Antwort der Natur gibt es in der Folge, über einen längeren Zeitraum unbeachtet, einen höheren Cholesterinspiegel, der bekanntlich die Blutgefäße verengt, Arterienverkalkung verursacht und den Schlaganfall oder den Herzinfarkt herbeiführen kann. Die Natur gleicht eben alles aus. Das Leben selbst ist wahrscheinlich kein Supermarkt und der Mensch wurde in seiner Nahrungsaufnahme von Geburt an konditioniert, Fleisch, Fisch, Geflügel und Eier zu essen. Käse, Molkereiprodukte, Quark etc. dürfen hier nicht vergessen werden.

Was verursacht die Konditionierung über 10, 20 oder 30 Jahre lang, das zu essen, was wir eigentlich nicht benötigen? Die Werbung verspricht uns Gesundheit, Schönheit und Vitalität für ihre Produkte. Jahrzehntelang wurde mit dem Slogan geworben „Fleisch ist ein Stück Lebenskraft“. Doch ist es das wirklich?
Wer einmal dabei war, wie ein Rind getötet wurde, mit Elektroschock oder Bolzenschussapparat, der direkt aufs Gehirn zielt, danach soll das Rind ja tot sein, der wird vielleicht seine Einstellung zu Fleisch überdenken. Manchen Rindern wird noch die Kehle aufgeschnitten, damit sie ausbluten können. Dann wird ihnen die Haut abgezogen, damit wir eventuell später schöne Lederjacken tragen können. Das Rind wird an Haken aufgehängt, Rind für Rind und in zwei Teile geteilt. Danach wird es in die einzelnen Fleischsorten zerlegt, kontrolliert und ab zum Verkauf in den LKW. Hier gilt auch wieder das Prinzip: Töten um zu leben. Wer glaubt, Tiere haben kein Bewusstsein, der irrt. Tiere sind genauso schmerzempfindlich wie wir Menschen. Mit dieser Angst- und Schmerzenergie kommt das Tier auf den Schlachthof. Selbstverständlich bleiben diese Stresshormone auch im Fleisch, das wir später essen. Es kommt nicht von ungefähr, dass die Natur in sämtlichen Fleisch-, Fisch- und Geflügelprodukten einen erhöhten Cholesterinwert versteckt hat. 90% des erforderlichen Cholesterins produziert unser Körper selbst. Milch und die daraus gewonnenen Produkte wie beispielsweise Käse, enthalten erhöhte Cholesterinwerte. Gemüse dagegen null Cholesterin. Möchte die Natur uns vielleicht zum Ausgleich ins Leiden zwingen, indem sie die Cholesterinwerte schön versteckt? Mit 30 oder 40 Jahren mögen wir noch alles Tierische genießen. Doch die Ansammlung von Cholesterin ist ein langwieriger, schleichender, nicht schmerzender Prozess. Es erscheint unmenschlich, Tiere für unsere Nahrungsaufnahme zu töten. Es gibt genügend Alternativen, wie wir uns ernähren können, ohne den Tieren ihre Würde und ihr Leben zu stehlen.

Der Glaube an die schöne frische Milch, die gesund macht, ist auch nur ein Glaube. Vor Jahrzehnten gab die Durchschnittskuh im Jahr 1700 Liter Milch. Heute liegt der Durchschnitt bei 6000 Litern im Jahr. Manche der so genannten Turbokühe können sogar 10-20.0000 Liter im Jahr geben. Der EU Subventionswahnsinn macht es möglich. Jetzt können wir uns fragen, wie sind solche Margen zu erzielen?
Die Kuh bekommt nach der Besamung nach neun Monaten ihr Kalb. Das Kälbchen verbleibt ca. 14 Tage bei der Mutter, dann wird das Kälbchen der Mutter entrissen. Wer schon einmal in einem Stall währenddessen anwesend war, kennt die enormen Schreie der Mutterkuh, die beim Entreißen des Kälbchens zu hören sind. Das Kälbchen bekommt nun keine Muttermilch, sondern wird mit Industriemilch großgezogen. Damit das Kälbchen wiederum selbst irgendwann Milch geben kann, wird aus dem Kälbchen eine Kuh, die nur Milch gibt, wenn sie trächtig ist. Das bedeutet, sie wird künstlich besamt. Also kommt der staatlich geprüfte Besamer und schiebt ihr von hinten mit der Hand eine Ladung Samen hinein. Jetzt dauert es neun Monate, das Kälbchen wird geboren und nun kann das ehemalige Kälbchen, das eine Kuh geworden ist, selbst Milch geben. Genau dafür hat die Natur diesen Prozess vorgesehen. Wie viele tierische Lebewesen ist die Kuh ein Säugetier. Allerdings kann sie sich jetzt fleißig ihre Milch von mechanischen Geräten, computergesteuert aus dem Euter ziehen lassen. Die Natur war der Meinung, das Kälbchen sollte die Milch bekommen. Doch wir Verbraucher wollen nicht auf unseren Quark, Käse,... verzichten. So entsteht ein immerwährender Kreislauf. Folglich muss die Kuh alle neun Monate wieder neu besamt werden. Nachdem sie das vier oder fünf Jahre über sich hat ergehen lassen, nimmt die Milchleistung ab. Für den Agrarökonomen wird sie uninteressant. Sie wird an den Schlachthof verkauft, landet im Supermarkt und anschließend auf unserem Teller.
Wer von uns Menschen möchte so behandelt werden?

Ohne unsere künstlichen Eingriffe kann eine Kuh 20 Jahre lang die Natur auf dieser Erde friedvoll und vor allem würdevoll genießen.

Wir stellen uns Mal vor, unsere Frau/beste Freundin bringt ein Kind zur Welt, das ihr nach 14 Tagen entrissen wird, damit es in Sklavenmanier Arbeit für andere verrichtet. Wer von uns würde da nicht rebellieren? Die Kühe haben keine Lobby. Sie leiden und leiden bis die Natur eingreift und eventuell neue seltsame Krankheiten für uns Menschen bereit hält. Wale begehen an der Küste Australiens Selbstmord. Unsere Meere sind leer gefischt. Wir versuchen immer mehr die Natur auszupressen, um unsere anerzogenen Gelüste zu befriedigen anstatt sie in Frage zu stellen. Wer glaubt, Fische aus Aquakulturen oder anderen Fanggebieten seien nicht von Schadstoffen belastet, der irrt auch hier.
Jede fünfte essbare Muschel ist inzwischen mit Hepatitis Viren verseucht. Wer den Fisch, den er kauft, biologisch analysieren lässt, wird immer Schadstoffe vorfinden, die wir unserem Körper zuführen, in dem guten Glauben, wir ernähren uns gesund.

Was ist das für eine „gesunde Menschheit“, die Lebewesen tötet, oder töten lässt, um sich selbst Genüsse zuzuführen? Ist es nicht eine von uns selbst aufrecht erhaltene Lüge? Es gibt nicht den „schönen, geräucherten Schinken“, die „wunderbare Salami“, die „phantastische Landleberwurst“, das „gold-braun gebratene Schnitzel“ oder das „fein würzige Kotelett“; es ist alles für unsere Genüsse getötetes Schwein. Wir lassen Schweine auf bestialische Weise töten, um ihr Fleisch genussreich zu essen. Erst werden sie in kürzester Zeit turbomäßig gemästet, mit allen zur Zeit zur Verfügung stehenden Mitteln, um sie anschließend in unsere Mägen zu stopfen, und unseren Darm zu zwingen, das so behandelte Schwein zu verdauen. Dass hier der ein oder andere Körper rebelliert, ist unter diesem Aspekt nachzuvollziehen.

Zivilisationskrankheiten treten bei immer jüngeren Menschen auf. War der Herzinfarkt früher bei 50- oder 60-jährigen im Anmarsch, so sind 30-jährige heute davon nicht mehr verschont. Sollte die Natur sich etwa hier rächen und uns um Ausgleich bitten für die von uns geführte Lebensweise „immer mehr haben zu wollen“, immer mehr verdienen zu wollen, immer mehr Genuss zu uns zu nehmen? Sollte unsere Gier nach mehr etwa bestraft werden?
Fakt ist, wir töten fühlende tierische Lebewesen, um uns selbst in der ein oder anderen Form zu bereichern. Vielleicht können wir ja mal in Augenschein nehmen, dass unser Leben selbst ein Geschenk der Natur sein könnte. Oder können wir Spermien oder Eizellen selbst produzieren, eine Zellteilung herbeiführen, um daraus einen neuen Menschen entstehen zu lassen? Witzigerweise braucht eine Kuh exakt neun Monate, um ein Kälbchen zur Welt zu bringen. Wie wir alle wissen, benötigt eine Frau neun Monate, um ihr Kind zur Welt zu bringen. Gibt es da etwa Parallelen?

Die Natur wird immer die Natur bleiben. Egal was wir denken, egal was wir wollen, egal was wir tun. Im Einklang mit der Natur zu leben heißt, sich dem Weg der Natur anzuschließen. Wie sagte ein berühmter Mensch: „Er hat oft versucht, die Natur zu besiegen, doch er hat immer verloren.“ Das bedeutet Demut der Natur gegenüber.
Es gibt ein wundervolles Buch von Mikhail Naimy. Naimy war ein Freund von Kahil Gibran, dem berühmten Autor des Buchs „Der Prophet“. In Naimys Buch „DAS BUCH DES MIRDAD“ gibt es in Kapitel 24 eine interessante Frage:
„Ist es erlaubt zu töten, um zu essen?“
Die Antwort ist eindeutig.
„Sich vom Tod zu ernähren, heißt Nahrung für den Tod zu werden. Wer vom Schmerz anderer lebt, wird eine Beute des Schmerzes werden. So hat der Allwille es bestimmt. Wisse das und wähle deinen Weg.“

Der Allwille ist ein Synonym für die Natur. Weiter heißt es:
„Die Sucher wissen, dass sie jedes Fleisch, welches sie zerreißen, unvermeidlich, früher oder später mit ihrem eigenen Fleisch wieder herstellen müssen. Und jeden Knochen, den sie zerstören, müssen sie mit ihren eigenen Knochen wieder aufbauen. Jeden Blutstropfen, den sie vergießen, müssen sie mit ihrem eigenen Blut wieder auffüllen. Denn das ist das Gesetz des Fleisches.“

„Von zwei Menschen, die mit einem Kalb die Milch seiner Mutter teilen, betrachtet der eine das Kalb mit dem Gedanken, dass sein zartes Fleisch eine gute Mahlzeit für ihn und seine Freunde bei der Feier seines kommenden Geburtstages sein würde. Der andere denkt an das Kalb als seinen Milchbruder und ist von Zuneigung für das junge Tier und seine Mutter erfüllt.“

„Solange die Menschen so sind, wie sie sind, solange wird es Diebstähle, Räubereien, Lügen, Kriege, Morde und jegliche Art dunkler und übler Leidenschaften unter ihnen geben. Aber Wehe dem Dieb und dem Räuber, wehe dem Lügner und Kriegsherren, dem Mörder und jedem Menschen, der dunkle und üble Leidenschaften in seinem Herzen beherbergt. Denn jene, die von Weh erfüllt sind, werden vom Allwillen als Boten des Wehs gebraucht.“

Sicherlich wird bei dem ein oder anderen Leser hier sofort die Gedankeneinwandenergie getriggert. Doch denken wir unter Umständen ernsthaft über die Worte Naimys nach und versuchen zu verstehen, dass die Natur immer im Einklang mit sich selbst ist. Wahrscheinlich haben wir Menschen diesen Einklang weit hinter uns gelassen. Selbst Mitleid braucht heute Mitleid. So gesehen haben wir uns weit von der Natur und ihren Gesetzen entfernt.

Nach diesem zugegebenermaßen etwas weit ausgeholten Gedankenschwenk möchte ich nun auf die wahrscheinlich uns allen bekannten E-Nummern kommen. Die E-Nummern bezeichnen Zusatzstoffe, die in der Lebensmittelindustrie unseren Lebensmitteln hinzugefügt werden. Sie unterteilen sich in vier Hauptgruppen. Das wären die Farbstoffe, die sich im E 100er-Bereich bewegen, gefolgt von den Konservierungsstoffen im E 200er-Bereich, die Antioxidations- und Säuerungsmittel im E 300er-Bereich und die Verdickungs- und Feuchthaltemittel im E 400er-Bereich. Die Säuerungsmittel im E 500er-Bereich und die Süßstoffe im E 900er-Bereich.

Anfangen möchte ich mit einer kleinen Rätselaufgabe. Wir kennen alle den Süßstoff Saccharin. Um wie viel Mal ist Saccharin E 954 süßer als Zucker? Ich gebe zu, ich war auch von den Socken. Ja, 500 Mal süßer als Zucker ist Saccharin. Ein Süßstoff, der unser Körpergewicht erhöht und zu nichts nutze ist, außer zu unserem vermeintlichen Genuss. Mittlerweile gibt es ca. 350 erlaubte E-Zusatzstoffe.

17 bedenkliche E-Zusatzstoffe für alle Personen, insbesondere bei häufigem Verzehr oder einseitiger Ernährung.
24 bedenkliche E-Zusatzstoffe für Kinder, Farbstoffe und Süßstoffe.
19 bedenkliche E-Zusatzstoffe für Personen mit Gewichtsproblemen.
Auch die neuen Technologien sind in den E-Zusatzstoffen angekommen:
14 E-Zusatzstoffe, die eventuell Nanoteilchen enthalten könnten.
40 bedenkliche E-Zusatzstoffe für Allergiker – Stichwort Neurodermitis.
Die gentechnische Herstellung ist eventuell schon in E-Zusatzstoffen angekommen. Über 50 E-Zusatzstoffe werden inzwischen verwendet, bei denen Gentechnik möglicherweise angewendet wird.

Bei der Erhebung dieser Informationen war die Verbraucherzentrale Hamburg als Informationslieferant unterstützend. Natürlich kommen hier Gutachten und Gegengutachten zur Anwendung. Viele Gutachten sind jedoch nicht neutral, weil sie von der Industrie bezahlt werden. Wer also weiter Fleisch, Fisch, Geflügel, Ei, Milch, Käse und Molkereiprodukte essen möchte, kann das gerne auch künftig tun.

Hier noch 2 Tipps:
Ein erhöhter Cholesterinwert verursacht keine Beschwerden, kann aber jede Menge schädliche, gesundheitliche Auswirkungen haben. Deshalb regelmäßig den Cholesterinwert durch eine Blutuntersuchung beim Arzt oder in der Apotheke durchführen lassen. Ein kleiner Pieks in der Apotheke macht es möglich. Oft rät der Arzt weniger Fleisch oder Fisch zu essen, die Butter ganz weg zu lassen. Damit hat er absolut recht. Was wir auch weglassen sollten sind Käse, Milch und die dazugehörigen Molkereiprodukte. Übrigens, Margarine ist kein Ersatz für Butter. In Milch und in Molkereiprodukten ist fast so viel Cholesterin enthalten wie in fleischlichen Produkten. Nebenbei bemerkt ist extrem viel Cholesterin im Hühnerei, im flüssigen Eigelb.

Der zweite Tipp: Wer weiterhin tierische Produkte zu sich nehmen möchte und vielleicht mit dem Gedanken spielt Gewicht zu reduzieren, sollte beim Abnehmen einfach darauf achten, keine Süßstoffe oder zuckerhaltigen Lebensmittel zu sich zu nehmen. Kohlehydrate... Zucker und Süßstoffe blockieren die Fettverbrennung und lösen Appetit nach mehr aus. Deshalb beim Abnehmen Finger weg von diesen Inhaltsstoffen.

© BODI 2010
Freier Journalist

Montag, 25. Oktober 2010

Burnout Garantiert – die häufigsten 13 Fehler

veröffentlicht in der Computerwoche, 4.10.2010 von Ruth Hellmich* und Bodi*

Mitarbeiter der IT-Branche leiden bis zu viermal häufiger als der deutsche Durchschnitts-Beschäftigte an psychosomatischen Beschwerden wie Kopf- und Magenschmerzen sowie Schlafstörungen, so das Institut für Arbeit und Technik (IAT) in Gelsenkirchen mit einer Studie aus dem Jahr 2004. Und die Belastung in der IT-Branche nimmt weiter zu, stellte das Institut für Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen in ihrer im Frühjahr 2010 veröffentlichten Studie fest. 57 Prozent der Berufsanfänger in der IT-Branche sowie junge Projekt-Manager sind burnout-gefährdet. So könnte sich die Frage stellen: Haben Mitarbeiter der IT-Branche überhaupt die Chance, langfristig gesund zu bleiben?

Viele Menschen steuern – mehr oder weniger bewusst – über Jahre hinweg zielsicher in ihren Burnout. Werden konsequent die folgenden der häufigsten 13 Fehler befolgt, ist früher oder später ein Burnout garantiert:

1. Bei Ihrem Job werden „flexible" Arbeitszeiten und Überstunden als selbstverständlich erwartet, auch Reisetätigkeiten, wechselnde Arbeitsplätze, internationale Zusammenarbeit mit versetzten Zeitzonen und Erreichbarkeit 24 Stunden an sieben Tagen per Blackberry, Handy & Co.

2. Ihre Tätigkeit begeistert Sie, Überstunden stören Sie nicht. Sie stehen für Flexibilität, Schnelligkeit und höchste Qualitätsansprüche. Das Team, der Chef, der Auftraggeber und alle anderen können sich stets auf Sie verlassen. Sie sind ehrgeizig, der nächste Schritt zum Projekt-Manager, Team- oder Abteilungsleiter winkt und fordert vollen Einsatz auf gleichbleibend hohem Niveau. Brennen Sie für Ihre Aufgaben, das Projekt, Ihr Team, Ihr Unternehmen - bis Sie ausgebrannt sind.

3. Signale wie anhaltende Müdigkeit, Unkonzentriertheit, Leistungsabfall, Schlafstörungen, die Unfähigkeit abzuschalten und aufzutanken ignorieren Sie. Bedienen Sie sich bei auftretenden Zimperlein großzügig an Produkten der Pharmaindustrie.

4. Kümmern Sie sich auf keinen Fall um Ihre Gefühle. Wut, Ärger, Ängste, das Gefühl von Überforderung oder ständiger Gehetztheit ignorieren Sie, ebenso wie das Schwinden Ihrer Lebensfreude, zunehmende Teilnahmslosigkeit, Sinn- und Lustlosigkeit und Depressionen. Bei zunehmendem Leeregefühl lösen Sie sich von der Idee, dass Arbeit Sie innerlich erfüllen könnte. Solche Ideen sind etwas für Träumer. Was zählt ist Pflichterfüllung um jeden Preis. Professionalität heißt eben auch, Härte gegen sich selbst und Funktionieren in allen Lebenslagen.

5. Ineffektiv verbrachte Arbeitszeit kompensieren Sie mit Mehrarbeit. Das vertreibt auch die Langeweile am Wochenende und im Urlaub. Sind Sie Freiberufler, verzichten Sie ganz auf Urlaub. Sie müssen die Aufträge abarbeiten oder das Geld reicht nicht. Machen Sie möglichst mehrere Dinge gleichzeitig, um Zeit zu sparen. Sagen Sie „ja" bei jeder neuen Aufgabe.

6. Machen Sie sich unentbehrlich. Auch wenn es unmöglich ist und Sie der Verzweiflung nah sind, versuchen Sie, möglichst alle Erwartungen von Teamkollegen, Auftraggebern, internen und externen Projektmitarbeitern, Vorgesetzten und ihrer Familie und Freunden zu erfüllen. Am besten übertreffen Sie noch deren Erwartungen.

7. Verwerfen Sie sämtliche Warnungen, Vorhaltungen, Vorwürfe, Bitten und Sorgen von Ihrer/m Partner/in, Angehörigen oder Kollegen. Ihre Ausreden sollten wasserdicht sein, wie „nach diesem Projekt wird alles besser" oder „nur noch dieser Fall". Oder: „Die Umstände/der Vorgesetzte/der Auftraggeber zwingen mich dazu, ich habe keine Wahl".

Schuld an Ihrem Dilemma sind natürlich die Situation und andere. Sie sind Opfer von Zeitgeist, Wirtschaftskrise, Doppelbelastung, Termindruck und Unternehmenspolitik. Kollegen sind krank, Mitarbeiter wurden vom Projekt abgezogen, der Zeitrahmen oder das Budget gekürzt und zusätzliche Kundenwünsche müssen selbstverständlich auch erfüllt werden. Sie sagen jedoch nichts, das wäre zu riskant. Ein Jobwechsel auch, denn Sie müssen für Miete, Kreditraten und die Versorgung der Familie aufkommen. Sie haben keine andere Wahl. Vergessen Sie nicht: Sie sind veränderungsresistent.

8. Hämmern Sie sich und anderen ein, es geht nicht anders, in Ihrem Job jedenfalls nicht. Wer etwas anderes behauptet, hat keine Ahnung. Auch ein Arzt, Therapeut oder Coach könnte daran nichts ändern. Wenden Sie sich dennoch auf Drängen anderer an eine professionelle Beratung, werden Sie es sicher verstehen, die Sinnlosigkeit dieser Maßnahme unter Beweis zu stellen.

9.Gehen Sie auf Distanz zu Menschen, zu denen erstaunlicherweise noch Kontakt besteht. Als Eigenbrödler können Sie leichter die Fassade wahren. Sagen Sie niemanden, wie es Ihnen geht. Gemeinsame Mittags- und Kaffeepausen mit Kollegen sind zeitlich unmöglich, die Zeit mit der Familie wird immer knapper. Diese Zurückgezogenheit macht Sie gleichgültiger und dumpfer. Sie haben keine Kraft und Sensibilität mehr für die zwischenmenschlichen Töne, die Gemeinsamkeiten und kleinen Rücksichtnahmen.

10. Streichen Sie sämtliche Hobbys einschließlich sportlicher Betätigungen. So vermeiden Sie, daran erinnert zu werden, dass es noch etwas anderes als Arbeit gibt. Die sonnigen Seiten des Lebens sind ohnehin für andere bestimmt, damit haben Sie sich schon abgefunden. Falls Sie doch noch ein Privatleben haben, gestalten Sie die Terminplanung zwischen Job und Privatleben noch engmaschiger, nutzen Sie jede freie Minute.

11. Gesundes Essen wird als Zeitkiller abgeschafft zugunsten von Fast Food und belegten Semmeln. Das verspricht auch noch ein paar Pfunde mehr. Damit Sie überhaupt entspannen und von Ängsten und anderen unangenehmen Gefühlen abschalten können, gönnen Sie sich regelmäßig abends etwas Alkoholisches.

12. Seien Sie nie zufrieden mit Ihren Ergebnissen, auch wenn andere begeistert sind. Sie sind Ihr strengster Kritiker. Weniger als perfekt kommt für Sie nicht in Frage. Zuverlässigkeit, höchste Qualität und Schnelligkeit sind wichtiger als ein freier Abend. Stecken Sie sich zusätzliche Ziele. Erlernen Sie eine Fremdsprache, machen Sie eine berufsbegleitende Ausbildung und laufen Sie Marathon.

13. Lösen Sie keine Konflikte und Probleme grundlegend. Schieben Sie alles vor sich her, damit der Berg von Unerledigtem immer höher wird.

Falls Sie sich in diesen nicht ernst gemeinten Tipps zu stark wiedererkennen, steigen Sie aus, so lange es nicht zu spät ist. Je früher desto besser. Verabschieden Sie sich von einem Teufelskreis zum garantierten Burnout. Gehen Sie zum Arzt, ändern Sie Ihre Lebensweise, solange es noch früh genug ist und genießen Sie Ihr Leben!

*Bodi ist freier Journalist (www.pressevoice.blogspot.com)
*Ruth Hellmich ist Rechtsanwältin, Geschäftsführerin von CoachingTraining und seit 2000 überwiegend in Unternehmen als Trainerin, Coach und Mediatorin tätig (www.coaching-training.eu).

Donnerstag, 2. September 2010

Mehr Erfolg durch Provokation als professionell eingesetzte Methode in Verhandlung, Beratung und Coaching

„Möchten Sie wieder stundenlang um den heißen Brei reden oder können wir jetzt endlich zur Sache kommen?“ „Sie meinen, wir haben ein Problem? Nein, wir haben kein Problem, Sie sind das Problem!“ „Von wegen souverän. Seien Sie doch mal ehrlich, Sie haben die Hosen gestrichen voll.“ „Ihre Verkaufspsychologie ist in meinen Augen zu einem roboterhaften Plastikgesülze verkommen. Entweder Sie beraten mich jetzt so, wie Sie Ihren eigenen Bruder oder Ihre Mutter beraten würden oder Sie haben einen Kunden weniger“.

Unverschämtheiten oder Provokationen wie diese bergen die Gefahr von Kränkungen und eines Beziehungsabbruchs in sich, sie können jedoch auch im positiven Sinn einen Richtungswechsel bewirken. Unser Gegenüber wird aus seinen eingefahrenen Denk- und Verhaltensmustern gerissen, mehr Flexibilität und Kreativität sowie unvorhergesehene Gesprächsverläufe werden wahrscheinlicher. Das Gespräch kann spritziger und interessanter werden, die Betriebstemperatur steigt. Wir decken Verborgenes auf und kommen schneller auf den Punkt und somit zu einer Lösung.

Provokation kommt aus dem Lateinischen provocare und bedeutet herausfordern, herauslocken. Eine Provokation ist eine Herausforderung, durch die jemand zu (unbedachten) Handlungen veranlasst wird oder werden soll. Provokative Handlungen sprengen Verhaltensnormen, brechen Tabus und treffen das Gegenüber meist unerwartet. Als Provokateure übertreiben wir, sprechen Tabus aus und spielen mit Klischees. Wir legen unsere Finger in wunde Punkte, unterbrechen unser Gegenüber bewusst und sprechen seine unangenehmsten Gedanken und Gefühle aus. Wir werfen vorübergehend über Bord, was als Elemente von gelungener Kommunikation angesehen wird und zeigen genau gegenteiliges Verhalten.

Gekonntes Provozieren löst gemeinsames Lachen aus

Bei bewusst eingesetzten Provokationen soll unser Gesprächspartner nicht verletzt werden, wir rächen uns nicht für irgendetwas und benutzen die Provokation nicht als Ventil für eigene Gefühle oder Stimmungen. Wir setzen sie auch nicht ein, um uns auf Kosten anderer zu amüsieren und andere lächerlich zu machen, wie wir dies täglich in Talkshows sehen. Bei Provokationen bewusst eingesetzt als Methode knüpfen wir an Frank Farrelly an, dem Begründer eines provokativen Stils in der Therapie, der auch Eingang in Coaching, Beratung und Verhandlungen gefunden hat. Danach beinhaltet eine gekonnte Provokation immer auch ein gemeinsames Lachen oder Schmunzeln. Werden beispielsweise unsere Eigenheiten, Schwächen oder Schattenseiten übertrieben dargestellt und bis zur Karikatur überzeichnet, trifft das bei den meisten Menschen auf Humor. Vorausgesetzt, wir spüren, dass unser Gegenüber uns sympathisch findet und uns nicht nur mit unseren Sonnenseiten sondern auch mit unseren Schwächen akzeptier, verbindet ein solches Verhalten. Wir gewinnen mehr Abstand und Souveränität zu unseren Problemen.

Gezielter Einsatz von Provokation erlaubt uns auch Dinge auszusprechen, die wir denken und fühlen. Aus Gründen von Höflichkeit und Rücksichtnahme wagen wir oft nicht, Dinge auszusprechen, selbst solche, die offensichtlich sind. Brechen wir ein entsprechendes Tabu, über manche Dinge nicht zu sprechen, wie z. B., dass unser Gesprächspartner Körpergeruch hat, bekommt der Betreffende die Chance zu hören, was bisher nur hinter seinem Rücken über ihn kommuniziert wurde. Insofern ist es für den Provokateur oft ein Gewinn an Freiheit, Dinge anzusprechen, die er zuvor gemieden hat und profitieren andere ebenfalls davon.

Als Provokateure können wir als Selbstverständnis an die historische Figur des Hofnarren anknüpfen. Dessen Aufgabe war es, Kritik an den bestehenden Verhältnissen am Hofe zu üben. Unberechenbar, unhöflich, respektlos, unverschämt und gerade die Welt am Hof karikierend war der Hofnarr eine soziale Institution zulässiger Kritik und sorgte für Unterhaltung und Humor unter den Vornehmen. Überschritt der Hofnarr jedoch bestimmte Grenzen, riskierte er Kopf und Kragen. Entsprechendes gilt für uns. Gehen wir bei Tabubrüchen zu weit, vereiteln wir nicht nur unser Ziel, sondern riskieren die gesamte Beziehung: Kontaktabbruch, Feindseligkeit, gekränkter Rückzug, üble Nachrede, offene Aggression usw. können die Folgen sein.

Auf die richtige Balance kommt es an

Um die Gefahren von Provokationen zu vermeiden, ist die Balance wichtig zwischen provokativen Anteilen und glättenden, harmonischen Anteilen in unserer Kommunikation. Insofern ist Voraussetzung für eine gelungene Provokation, dass zunächst die Beziehung stabil genug ist: der Provokateur mag seinen Gesprächspartner und dieser weiß das. Je stärker die Provokation, desto mehr Vertrauen ist erforderlich. Denn unter Freunden hat die Aussage „Du bist einfach ein fauler Hund“ oder „Du bist ein Nerd“ eine andere Bedeutung als unter Fremden, die sich unsympathisch finden.

Gelungenes Provozieren muss gelernt sein

Weiterhin muss die Dosierung der Provokation stimmen. Die meisten unserer Gespräche werden sicherlich auch in Zukunft frei von bewussten Provokationen sein, oft passen sie überhaupt nicht. Setzen wir sie ein, reicht oft ein einziger Satz. Ansonsten besteht das Gespräch aus dem, was wir als Bestandteile guter Kommunikation kennen, Verständnisbekundungen, Zuhören, Empathie usw. Es gehört eine ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit, Menschenkenntnis und Sensitivität dazu, einschätzen zu können, in welcher Schärfe Provokationen sinnvoll sind und wann über das Ziel hinausgeschossen würde. Eine gleichzeitige Balance zwischen provokativen und harmonisierenden Anteilen ist möglich, wenn wir beispielsweise verbal provozieren und durch Mimik und Gestik Signale von Sympathie, Wohlwollen oder Freundschaftlichkeit senden. Die Aussage „Sind Sie aber raffiniert“ kann Verständnis vertiefen und Menschen als Mitwisser einer gelungenen Strategie zusammenschweißen. Dieselbe Aussage kann mit vorwurfsvollem Ton und abschätzigem Blick oder wegwerfender Geste eine grundlegende Aburteilung bedeuten. Wann eine Balance besteht, ergibt sich immer im konkreten Einzelfall in der Situation und ist abhängig vom Gegenüber, der Tagesverfassung, dem Thema, der Beziehung der Gesprächspartner, dem Ort usw.

Die Vielheit und Buntheit der Provokationen nimmt zu, je flexibler wir mental und emotional sind, Schauspielfähigkeiten erhöhen unser Verhaltensspektrum. Denn wie der „advocatus diaboli“ können wir eine Meinung auch nur scheinbar vertreten, um etwas bei unserem Gesprächspartner auszulösen. Allein schon, wenn wir eine bestimmte Eigenschaft von unserem Gesprächspartner imitieren und bis zur Karikatur überzeichnen, nutzt uns schauspielerisches Talent. So können wir beispielsweise Opferverhalten, Flirten, autoritäres Verhalten, Beleidigtsein, Desinteresse, Überaktivität oder Paschaverhalten spielen. Nicht vergessen dürfen wir dabei das gemeinsame Lachen oder Schmunzeln. Hohe Flexibilität wird vom Provokateur auch deswegen verlangt, weil die Reaktion des Provozierten in vielen Fällen ebenfalls unberechenbar ist. So muss er immer wieder neu entscheiden, was die richtige nächste Handlung ist. Ein vorgefertigtes Konzept nutzt dem Provokateur nichts.

Lassen Sie sich und Ihrem Gesprächspartner nach einer Provokation Zeit. Das Gespräch sollte nicht mit einer Provokation enden, sondern Sie sollten mit Ihrem Gesprächspartner noch eine Zeit lang in einer „normalen Betriebstemperatur“ kommunizieren. So können Sie sich auch vergewissern, dass Ihr Gesprächspartner Sie richtig verstanden hat und Sie ihn.

Entschließt sich jemand, in seine Kommunikation provokative Anteile einzubauen, empfehlen sich kleine Schritte. Neben den genannten Voraussetzungen sollten die provokativen Anteile zunächst besonders selten und kurz sein und weniger explosiv. Und Sie sollten anfang darauf achten, dass Sie als Übungspartner nicht Ihren Chef nehmen sondern zunächst beispielsweise gute Freunde, die Ihnen einen Ausrutscher auch einmal verzeihen würden.

So vermeiden Sie die Gefahren von Provokationen, Sie und Ihre Gesprächspartner können in optimaler Weise von Provokationen als gezielt und professionell eingesetzter Methode profitieren und mehr Klarheit, mehr Spritzigkeit, mehr Tiefe, Authentizität und Effektivität in Alltagsgesprächen, Verhandlungen, Beratungen und Coaching erleben.


Wir haben uns bemüht, alle Fakten nach dem
heutigen Kenntnisstand zusammenzutragen.

Alle Angaben sind unter Ausschluss jeglicher Gewähr.

© RH, BO 2010

Mittwoch, 4. August 2010

SQlab Sattel 611Race und 611 Active im Test


Was waren das noch für Zeiten: Brauchten wir ein Rad, gingen wir in ein Fahrradgeschäft, setzten uns drauf, fuhren dreimal im Kreis, bestimmten unsere Rahmenhöhe und fuhren los. Heute gibt es Racings-, Trekkings-, Cities-Bezeichnungen und eine riesige Auswahl an Fahrradsätteln mit ergodynamischer Bauweise, Entlastungen der Sitzhöcker und vieles mehr.

Zu erst haben wir den 611 Race von SQlab getestet, der durch seine praktische Anwendung hervorsticht. Die Firma SQlab hat ein Konzept entwickelt, durch Abmessung unserer Sitzknochen uns einen Sattel zu präsentieren, der angepasst werden kann wie ein Schuh. Der 611 wird angeboten in den Größen von 13-15 cm Sitzhöckerabstandbreite.
Bevor wir den richtigen Sattel auswählen, empfiehlt die Firma SQlab zunächst mal den eigenen Sitzknochenabstand auszumessen. Dazu nehmen wir eine nicht zu dicke Wellpappe, legen sie auf eine Treppe oder auf eine feste Unterlage, setzen unseren Allerwertesten mit Unterhose bekleidet auf die Pappe und anschließend können wir hier zwei kleine Kreise entdecken.



Jetzt messen wir unseren Sitzknochenabstand von der Mitte des linken Kreises zur Mitte des rechten Kreises. Wir kamen so im Durchschnitt bei Männern auf 12-13 cm, bei Frauen ist der Abstand in der Regel 2 cm größer, da Frauen von Natur aus eine andere Beckenform haben. Nun schauen wir uns die Sitzposition an mit der wir in der Regel Rad fahren, von tief gebeugt bis aufrecht, und geben je nach Sitzposition 1-4 cm für den Sitzknochenbreitenabstand hinzu, um den entsprechenden Sattel auszuwählen.



Wir haben den Sattel mit 14 cm Sitzknochenabstand ausgewählt. Er ließ sich sehr leicht montieren, wobei darauf zu achten ist, dass die beiden Schienen, auf denen der Sattel befestigt wird, nicht bis zum Anschlag benutzt werden. Auf dem Sattel befindet sich eine kleine Millimeterangabe, die das Einstellen erleichtert. Nachdem wir den Sattel in der Höhe und Waagerechten richtig justiert haben, gehts auf die Piste. Der 611 fühlt sich sehr bequem und unterstützend an. Sobald wir Druck aufs Pedal geben, entspannen wir uns leicht in den Sitzknochen. Auch bei längerer Fahrt sind die üblicherweise auftretenden Schmerzen und Beschwerden fast nicht vorhanden. Wie bei jedem Fahrrad fahren ist es ratsam, von Zeit zu Zeit in den Wiegetritt zu gehen, um das Becken weiterhin zu entlasten. Sehr angenehm fiel uns bei Steigungen von 10-17 % auf, dass der 611 nicht wie bei vielen anderen Sätteln das Gewicht verstärkt auf die Sitzknochen verlagert, sondern es eher umgekehrt ist: Durch die Steigung verlagert sich der Druckpunkt des Sattels und das Fahren wird erleichtert.




Auch durch Druck auf die Pedale beim Berganstieg entstand keine zusätzliche Belastung im Sitzknochenbereich. Wer dazu neigt, im Schambeinbereich Berührungen mit der linken oder rechten Seite der Sattelnase als unangenehm zu empfinden, für den haben wir diesen Tipp: Die Sattelnase je nachdem 1-2 mm nach links oder rechts drehen. Dies kann sich auch entspannend auf die Schambeingegend auswirken. Scheuern und Wund-werden gehören damit der Vergangenheit an.

Fazit: Wir können den Sattel uneingeschränkt empfehlen. Jeder, der bei der Sattelsuche Probleme mit der Auswahl des Produktes hat, sollte dem 611 von SQlab eine Chance geben. Wir haben uns entschlossen, auf den 611 umzusteigen, denn er ist wirklich eine Alternative zu den am Markt befindlichen Mitbewerbern. Hier ist Marketing-Geklapper nicht nur eine Phrase, sondern hier stimmen die Aussagen des Herstellers mit den Erfahrungen des Users überein.

Testurteil: uneingeschränkt zu empfehlen. Der Preis des Sattels liegt mit
knapp 100,- € in einem guten Preis-Leistungsverhältnis.

NEU - Seit Modelljahr 2010 gibt es nun einige der Sättel von SQlab auch als ACTIVE Modelle.

Die Firma SQlab ist vielen sicherlich bekannt als einer der Vorreiter in der genauen medizinischen Erforschung der physiologischen Belastungen auf Nervenbahnen in den Händen sowie der körperlichen Belastungen auf dem Sattel. SQLab ist wirklich bemüht, immer neue Wege zu suchen, ein ergonomisch sinnvoll und damit körperschonendes Rad fahren zu ermöglichen. Nur so ist leider auch auf Dauer ein gesundes und schmerzfreies biken möglich.

Dementsprechend wurden für das Modeljahr 2010 auch die Sättel von SQlab wieder weiter entwickelt. Viele Modelle gibt es nun auch in der ACTIVE Ausführung. Die neuen ACTIVE Modelle zeichnen sich dadurch aus, dass der Sattel nicht mehr in sich starr aufgebaut ist, sondern die Sattelstreben hinten beweglich auf einem Gummipuffer gelagert sind. Der Active Sattel kann aufgrund der beweglichen Aufhängung die Beckenbewegungen, die beim Treten auftreten, ergonomisch unterstützen und so für eine Entlastung sorgen. Hierfür gibt es verschiedene Hartgummi Einsätze die eine Anpassung der Beweglichkeit des Sattels an das Körpergerwicht des Fahrers ermöglichen.

611 Active mit den verschiedenen Gummi Einsätzen zur Regulierung der Sattelhärte:


In unserem Test waren wir sehr gespannt auf den Vergleich von 611 Race und dem neuen 611 ACTIVE. Unsere Testfahrten ergaben einen merklichen Unterschied zwischen dem ACTIVE und dem 611er Sattel ohne ACTIVE. Es ist beim Fahren deutlich zu spürbar, dass der Sattel bei Bewegungen des Beckens jeweils etwas nach Rechts und Links nachgibt.



Inwieweit dies zu einem bequemeren Fahren führt, sollte jeder am besten selber für sich mal testen. Wir haben es hier mit einer innovativen Neuerung in der Sattelkonstruktion zu tun, die vermutlich weitere Nachahmer finden wird.

Als Hilfe für die persönliche Suche nach dem perfekten Sattel möchten wir abschließend noch besonders auf die Internetseite von www.SQLab.de verweisen. Hier werden unter dem Link "SQ LAB LABOR" „ Der Weg zum perfekten Sattel“ Probleme und Tücken sowie anatomischen Hintergründe sehr gut erklärt.

Neben dem Thema Sättel gibt es auch weitere interessante medizinische Hintergrundinformationen sowohl zur anatomischen Belastung der Hände am Lenker als auch der Fußstellung bei Treten sowie Tests und Lösungsansätze. Die Produktpalette von SQlab bietet neben verschiedener Sättel u.a. auch sehr gute spezielle Lenkergriffe, Lenker, Barends und Vorbauten an, die körperliche Belastungen beim Rad fahren merklich reduzieren können. Wir sind gespannt welche Innovationen wir hier in Zukunft noch erleben werden.

Vielen Dank an die Firma SQlab für die Bereitstellung von Mustern und Fotomaterial.



Wir haben uns bemüht, alle Fakten nach dem
heutigen Kenntnisstand zusammenzutragen.

Alle Angaben sind unter Ausschluss jeglicher Gewähr.

© JV, BO 2010



Sonntag, 11. Juli 2010

Ist jetzt Home Videobearbeitung am PC für Jedermann problemlos möglich?

Praxistest mit der Videosoftware Pinnacle Studio.

Seit über 10 Jahren bewerben verschiedene Softwareanbieter, wie vor allem Pinnacle mit dem Pinnacle Studio, Adobe mit Adobe Elements, Ulead mit ihrem Videostudio sowie Magix die einfache und komfortable Bearbeitung von eigenem Filmmaterial am PC mit anschließender Erstellung einer fast professionellen DVD inklusive Menu, Kapiteln usw.- und das alles auf einem Standard Home PC mit Softwareversionen zum Preis von unter 100 Euro, wo doch Profi-Software und Hardware für die Videobearbeitung schnell einen 5 bis 6stelligen Betrag verschlingen.

In den ersten Jahren der Videobearbeitung am PC waren die Versprechungen aufgrund der viel zu langsamen Hardware und den ständigen Abstürzen zwar theoretisch umsetzbar, in der Praxis jedoch nur mit sehr starken Nerven und erheblichen Einbußen bei der Qualität mehr schlecht als recht zu verwirklichen. Doch dies hielt die Softwarehersteller nicht davon ab, mit immer neuen Versionen ihrer Software und neuen Versprechungen uns Kunden zu locken.

Seit Jahren verfolgen wir nun diese Entwicklung. Viele Tausenden von Usern haben Stunden um Stunden mit Rendern (dem Erstellen von Filmdateien) und dem endlosen Klicken an Übergangseffekten und Menus bei der Filmerstellung zugebracht. Anderes, als seit Jahren von den Video-Softwareherstellern versprochen, war diese Arbeit in der Vergangenheit neben erfolgreichen Filmerstellungen leider oft auch von Enttäuschungen und Frustrationen beim Einspielen und Bearbeiten des Videomaterials am PC begleitet. Von ständig abstürzenden PCs, von ruckelnden Filmen, von nicht synchronen Tonspuren, von stundenlangem Rendern mit abschließender Fehlermeldung, von großen Schwierigkeiten beim Einladen unterschiedlicher Filmformate usw. sowie ewigen Wartezeiten können viele sicherlich ein Lied singen.

Doch wie unser Test ergab, scheinen diese Zeiten nun vorüber zu gehen. Glücklicherweise hat sich in den letzten Jahren viel in der Videobearbeitung am Computer getan. Die bezahlbare Rechnerpower hat erheblich zugenommen, sicherlich eines der wichtigsten Voraussetzungen zum Bearbeiten von Videos. Die nun aktuellen Festplatten von über 1 TB bewältigen die großen anfallenden Datenmengen spielend. Seit Windows XP ist es Microsoft ja auch gelungen recht stabile Betriebssysteme für Multimediaanwendungen zu entwickeln. Die Entwicklung geht immer weiter, aktuellen Videosoftware Versionen bieten nun auch das Bearbeiten und Erstellen von HD Filmen sowie von unterschiedlichen Filmformaten für Handys, den IPod sowie den schnelle Upload von Filmen auf YouTube.

Dies haben wir zum Anlass genommen, voller Optimismus die Sache der Hobby- Videobearbeitung am PC am Beispiel der Pinnacle Studio Software nochmals aktuell unter die Lupe zu nehmen. Hier interessierte uns auch die Frage, inwieweit die Investition in die neuste Version des Pinnacle Studios lohnt oder ob es auch mit älteren Vorgänger Versionen genauso gut möglich ist eigene DVDs zu erstellen. Hierfür wurden ältere Versionen Pinnacle Studio 8,10,12 und die aktuelle Version Studio HD für unseren Test herangezogen. Gespannt waren wir auch auf die Geschwindigkeit in der Videobearbeitung bei den neueren Software Versionen, da diese zum rendern verstärkt auf den Grafikchip der Grafikkarte mit zugreifen.

Die Installation der einzelnen Pinnacle Studio Versionen sowie des jeweiligen Bonus Materials verlief eigentlich problemlos, dauerte aber aufgrund der großen Datenmengen ihre Zeit. Schwierig wird es nur, wenn mehrere Pinnacle Versionen mit verschiedenen Bonuspaketen auf demselben PC installiert sind oder waren, aber dazu später noch mehr.


Foto: aktuelle Version Pinnacle StudioHd, Ultimate Edtion


Auf den ersten Blick sind sich alle von uns verglichenen Versionen des Pinnacle Videostudios in ihren Grundfunktionalitäten sehr ähnlich. Das Arbeiten mit der aktuellen Version Studio HD fällt, wenn man z. B. die Version 8 von früher kennt, sehr leicht. Abgesehen von einem immer moderner wirkenden optischen Style der Software ist die Bedienung nahezu gleich geblieben.

Aber im Detail sind dann doch deutliche Veränderungen und Weiterentwicklungen erkennbar. So ermöglichte die sehr alte Version 8 nicht einmal die Vollbilddarstellung in einer höheren Auflösung, was beim Arbeiten so sehr stört, dass sie in unserem Test gleich aussortiert wurde. Mit den Versionen Studio10, 12 und Studio HD ließ sich in unserem Test recht vernünftig arbeiten.


Foto: Pinnacle Studio HD

Bei der Erstellung einer Test DVD aus unterschiedlichem Filmmaterial, unter anderem von YouTube, sowie verschiedener mpeg und avi Filmdateien konnten wir zu unser großen Freude recht schnell und ohne allzu große Schwierigkeiten Erfolge vermelden. Das Einfügen von Übergangseffekten, Unterlegen der Filme mit Musik, das Erstellen eines DVD Menüs einschließlich Kapiteln, sowie das anschließende Rendern und Brennen auf einen DVD Rohling klappte auf Anhieb. So weit, so gut. Aufgrund des von uns verwendeten Dual Core Rechners mit einer Grafikkarte mit ATI 4350 Chipsatz ging das Rendern auch deutlich schneller als früher. Je nach Filmlänge, Art des Menüs und der Effekte kann es aber einige Stunden in Anspruch nehmen. Während des Renderns ist die weitere gleichzeitige Nutzung des PC nur sehr eingeschränkt möglich und nicht unbedingt empfehlenswert, da die Software sehr viel Rechenpower in Anspruch nimmt.

Als wir anfingen, bei der Erstellung der DVDs größere Schwierigkeiten einzubauen, wie z. B. ein Menu mit 50 Kapiteln mit Kapitelnamen, oder beim Erstellen von grafisch aufwendigen Untertiteln traten trotz schneller Hardware leider auch bei den neueren Softwareversion wieder alt bekannte klein aber erträgliche Pinnacle Studio Krankheiten auf. Wie die Tatsache, dass sich Grafik- und Textelement beim Speichern von selbst gestalteten Menüs und Untertiteln manchmal auf unerklärliche Weise verschieben. Leider kam es auch bei Version 12 und 14 in unserem Test hin und wieder zu Abstürzen, insbesondere bei der Nutzung von komplizierten Motion Menüs, dies aber auch erst, als wir anfingen die vorgegebenen Templates zu verändern. Für uns war aber festzustellen, dass die Stabilität der Software von Version zu Version zuzunehmen besser wird und z. B. die teilweise früher auftretenden Fehler bei der automatischen Kapitelnummerierung in der HD Version nicht mehr auftraten.

Auch unterstützt das neue HD Studio nun erfreulicherweise noch mehr Videoformate als die Vorgänger Versionen. Wobei wir auch hier an Grenzen stießen. Nicht alle testweise ins StudioHD eingeladenen Videodateien konnten richtig verarbeitet werden. So traten bei der Verarbeitung von einigen Mpeg Dateien aus DVD Recordern sowie von Satreceivern Fehler auf, die eine Bearbeitung unmöglich machten.

Wie unsere Tests ergab, reicht aber zum Anfertigen einer eigenen DVD oder von einfachen Filmen für YouTube etc. die ältere 10er Version bereits aus. Die grundsätzlichen Filterfunktionen, Übergangseffekte, DVD Menüs, Untertitel und Bildfunktionen sind in Version 10 ebenfalls schon vollständig enthalten. Leider mussten wir aber feststellen, dass die ältere 10er Version mit neuer Hardware anscheinend Probleme hat. So liefen bei uns im PC aufgrund von Schwierigkeiten mit dem Ati Radeon Grafikkartentreiber einige Übergangseffekte mit der alten 10er Version einfach nicht. Bei den neueren Studio Version 12 und HD war dies aber kein Problem.

Beim Testen konnten wir zusätzlich feststellen, dass der Zeitaufwand für das Rendern eines Test Movies ins Mpeg Format mit der neuen Studio HD Version nur halb groß war wie noch bei der älteren Version 10 bei gleicher Hardware. Der Grund dafür ist, dass die Studio Software ab Version 12 nicht nur auf die CPU des PCs sondern auch verstärkt auf den Prozessor der Grafikkarte, bei uns ATI Radeon 4350 zum Videorendern mit zugreift. Dies erhöht die Performance deutlich. Dies kann bei der Erstellung einer DVD schnell mal einige Stunden Unterschied ausmachen. Weiterhin erschien uns die Bildqualität der Versionen 12 und der Studio HD besser, als noch bei der Version 10. Das früher bekannte leichte Ruckeln des Filmes nach dem Rendern trat in unserem Test nicht mehr auf.

Zwischen dem Vorläufer der Version Studio 12 und dem Studio HD konnten wir bei unserem Testfilm ebenfalls einen Zeitunterschied für das reine Rendern von über 10% feststellen. Wer schnell und komfortabel sowie mit HD Video Material arbeiten will, dem ist in unseren Augen zum Erwerb der aktuellen Version Studio HD zu raten.

Insgesamt können wir abschließend sagen, dass das Bearbeiten von Filmen sowie das Erstellen von eigenen DVDs für den Heimgebrauch heutzutage für recht wenig Geld in ansprechender Qualität recht einfach möglich ist. Die Weiterentwicklung der Hardware und die deutlich schnelleren Prozessoren haben hier sichtlich den Hauptanteil. So ist auch ein Arbeiten mit der nun schon ein paar Jahre alten Version Pinnacle Studio 10 durchaus möglich. Aber wie unser Test des Pinnacle Studios ergab, haben sich neben dem Funktionsumfang (für die Erstellung normaler DVDs nicht unbedingt nötig), den mitgelieferten Effekten z.b ChromaKey, sowie die Bearbeitung von HD Material auch die Stabilität und die Geschwindigkeit der Software merklich verbessert. Dem Bearbeiten von Filmen mit Untertiteln, Texttafeln, Bildern, Effekten und Sound an einem modernen PC mit etwas besserer Grafikkarte (Onboard Grafikchips funktionieren mit den neueren Versionen nicht) und dem neuen Video Studio HD steht eigentlich nichts mehr im Wege. Dies kann inzwischen wirklich Spaß machen, ohne immer wieder an Bugs, Abstürzen, Hängern und langen Wartezeiten zu verzweifeln. Ein Update ist hier sicherlich lohnend.

Pinnacle Studio ist von unserer Seite als Videosoftware für den Hobbygebrauch zu empfehlen. Die Software bietet für relativ wenig Geld viele Möglichkeiten, Effekte und nette Spielereien zur Filmerstellung an. Erwarten sie aber bitte kein Profiequipment für einen Preis von unter 100 Euro.

Es ist beim Kauf einer Version aber unbedingt darauf zu achten, welches Paket man erwerben möchte. So gibt es neben den Versionsnummern auch immer unterschiedliche Pakete wie Plus oder Ultimate, die über verschieden viele Plug-Ins, Effekte und Bonusmaterial verfügen. Bei günstigeren Basispaketen müssen diese Updates bei Bedarf später oft Online teuer nachgekauft werden. Hier sollte man vorher genau recherchieren, welche Plug-Ins und Effekte man später verwenden möchte, denn sonst können die zuerst günstigeren Versionen im Endeffekt deutlich teurer werden als z. B. die Ultimate Version, in der die meisten Plug-Ins und Effekte schon enthalten sind.

Um die beste Performance und größte Stabilität zu erzielen, sollte man auf einem neuen PC auch die aktuelle Studio HD Software laufen lassen. Wer allerdings einen älteren Rechner oder nur eine Onboard Grafikkarte hat, kann durchaus mit einer älteren Version, z. B. der Version 12 oder sogar 10 besser bedient sein. Die Hardwarevoraussetzungen für die neuen Versionen sollten auf jeden Fall überprüft und berücksichtigt werden. Vor allem ältere Versionen lassen sich u. a. über EBay recht günstig erwerben.

Wer viel Videobearbeitung machen möchte, sollte zusätzlich noch darauf achten, nicht unzählige andere Software mit auf dem „Video Computer“ zu installieren. Aufgrund der großen Rechenanforderung und der vielen unterschiedlichen Videoformate und Codecs ist Videosoftware nach wie vor recht empfindlich, und Konflikte mit anderer, insbesondere Multimedia Software, sind nie auszuschließen.

Als besonders problematisch stellte es sich für uns heraus, verschiedene Versionen von Pinnacle mit verschiedenen Zusatzpaketen auf einem PC zu installieren, da es hier in unserem Test zu fast unüberwindlichen Problemen kam. So ließen sich auf einmal Plug-Ins und Filter bei einer Neuinstallation nicht mehr benutzen oder installieren, da das Pinnacle Studio auf noch alte Einträge in der Windows Registry von anderen Vorgängerversionen trotz vollständiger Deinstallation Zugriff hatte. Erst eine Rücksicherung des XP Betriebssystems auf einen früheren Wiederherstellungspunkt konnte bei uns helfen. Aber hier bitte nicht erschrecken, diese Problematiken treten bei normaler Nutzung und einfacher Installation nicht auf.

Wichtig ist und bleibt aber bei der Arbeit mit Videomaterial immer noch viel Geduld und genügend Zeit, um Spaß bei der Sache zu haben. Dann können sich die Ergebnisse sicherlich sehen lassen.


Vielen Dank an Herrn Hall und die Firma Avid für die Bereitstellung der Pinnacle Studio Testversionen und des Fotomaterials.


©JV 2010

Mittwoch, 30. Juni 2010

Sansa Clip+ MP3 Player - für Jogger und Sportler ein Kauf-Tipp


Sansa Clip+ von Sandisk
Das aktuelle Modell bekommen Sie seit 10.2009 im Handel.

Dieser Mini MP3 Player zeichnet sich durch folgende Features besonders aus:

  • Er ist winzig klein und sehr sehr leicht
  • Der Sansa hat eine Klemme, mit der er z. B. am Kragen oder Hosenbund easy befestigt werden kann, auch bei Lauf- oder Radfahrbekleidung, wo keinepassende Tasche vorhanden ist.
  • Den Sansa gibt es im Augenblick mit einer internen Speichergröße von biszu 8 GB und, für wenn das nicht reicht, auch kein Problem.
  • Das neue Model des Sansa verfügt nun über einen Micro-SD Karten Slot, derin unserem Test auch Karten der Größe 16 GB verwalten konnte.
  • Die Firmware ist intuitiv und sehr einfach zu bedienen, da der Player auchnicht wie viele andere über etlichen Schnickschnack verfügt, den man zumMusikhören ohnehin nicht braucht.
  • Das Display ist klein, doch gut lesbar, und aus unserer Sicht für einenMP3 Musik Player absolut ausreichend.
  • Endlich hat der neuen Sansa Clip+ im Gegensatz zu seinen Vorläufer in der Software nun auch die Möglichkeit, Musikstück direkt über die Ordnerstrukturanzuwählen wie im Dateimanager von z. B. XP
  • Der Sound des Players war auch mit den mitgelieferten Ear Bugs überraschend gut, deutlich besser als bei manch anderem MP3 Player, der mit deutlich über50,- Euro zu Buche schlägt.
  • Hilfreich hier auch der User EQ für persönliche Soundeinstellungen
  • Die Lautstärke des Player ist wirklich ausreichend, auch wenn man statt der mitgelieferten Kopfhörer auf andere Modelle wie z. B. den Koss Porta Proausweichen möchte.
  • Der Player wird an einem Windows PC als Speichermedium erkannt und die Musikdateien können anders als z. B. beim IPod per Drag and Drop auf demPlayer abgelegt werden.

Fazit:
In unserem Test waren wir mit dem Sansa rundum zufrieden. Für seine winzige Größe waren Akkulaufzeit und Sound wirklich sehr zufriedenstellend. Durch den Micro SD Karten Slot konnten wir den Testplayer problemlos auf die beachtliche Speichergröße von 24 GB erweitern. (Ob auch noch Micro SD Karten mit 32 GB erkannt werden, konnten wir leider hier im Test nicht ausprobieren). Für Menschen, die einen wirklich sehr kleinen MP3 Player mit praktischer und stabiler Befestigungsklemme suchen und keine Multimedia Features brauchen zum Abspielen von Filmchen oder bunten Bildchen ist der Player für den Preis ein gutes Gerät.
Für Jogger oder Radfahrer wirklich sehr geeignet.




© JV Nov 2009